Marktplatz
Frühere Bezeichnung(en)
Ortsteil(e)
Lage
Benennung
Beschluss
Straßenhistorie
Umbenennung des "Adolf-Hitler-Platz" in "Marktplatz" durch Beschluss des Bürgermeisters im Februar 1946 (Quelle: Schreiben des Bürgermeisters vom 16.02.1946, StA Troisdorf B 2857).
Umbenennung des "Marktplatz" in "Adolf-Hitler-Platz" auf Anordnung des Staatskommissars als Ortspolizeibehörde am 10.04.1933 (Quelle: Anzeiger für Troisdorf, Sieglar, Niederkassel, Menden u. Umgegend vom 10.04.1933, StA Troisdorf, Pressesammlung).
Benennung des "Marktplatz" vor dem Jahr 1909 (Quelle: Häuser-Aufnahme von Sieglar aus dem Jahr 1909, StA Troisdorf B 762).
Erläuterung
Die Bezeichnung "Marktplatz" ist im Rheinland eine oft vorkommende Benennung für den Platz auf dem Verkäufer und Erzeuger den Käufern und Verbrauchern ihre Waren anpreisen, Waren getauscht oder aufgekauft werden. Der Platz war in den Städten Mittelpunkt des städtischen Lebens. Oft wird der Name auch für den Kirmesplatz gebraucht. ln Sieglar war der Platz bis zur Auflösung der Schule 1964 auch Schulhof. 1981 wurde der Platz zu einem Dorfmittelpunkt umgebaut.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die größten und wichtigsten Plätze und Straßen in sehr vielen Städten und Gemeinden im Gebiet des damaligen Deutschen Reichs sowie in besetzten Gebieten nach Adolf Hitler, Reichskanzler und Diktator, benannt. So auch in Sieglar. Es gab eine Verordnung des Reichsinnenministeriums über die "Grundsätze für die Straßenbenennungen" vom Juli 1933, nach welcher in jeder Stadt die wichtigste Straße oder der zentrale Platz nach Adolf Hitler zu benennen war. Die Umbenennungen von Straßen und Plätzen waren Teil des Personenkultes um Hitler und dienten der Propaganda und Machtdemonstration. Nach 1945 wurden alle Straßen und Plätze mit Adolf Hitler als Namensgeber im Rahmen der Entnazifizierung umbenannt.