Sieglar
Sieglar: Moderner Stadtteil auf historischem Boden
Sieglar hat knapp 8.800 Einwohner und ist ein Ort, der geprägt ist durch viele Einrichtungen wie Schulen aller Schulformen, die Stadtbibliothek, das Krankenhaus, die Kreisberufsschule und die zentrale Feuerwache sowie das schöne Wohnumfeld, mit seiner Nähe zur Natur als auch vielen Einkaufsmöglichkeiten.
Als angenehmer Wohnort mit guter Anbindung an Köln und Bonn wuchs Sieglar in sehr kurzer Zeit zu einem bedeutenden Stadtteil Troisdorfs heran. Wer den heutigen Stadtteil Sieglar kennt, käme wohl kaum auf den Gedanken, dass sich hier in vergangenen Zeiten kaum mehr als Landwirtschaft abgespielt hat. Der Name Sieglar bedeutet Weideland an der Sieg, weil hier wohl bereits in der Eisenzeit intensive Weidewirtschaft betrieben wurde.
Der erste schriftliche Nachweis über Sieglar stammt aus dem Jahr 832 nach Christus. In einer Besitzurkunde des Bonner Cassiusstifts wurde der Ort als Marca Lareriorum bezeichnet – „in der Larer Mark“. In den Gründungsurkunden der Abtei auf dem Michaelsberg Ende des 11. Jahrhunderts wird Sieglar erneut als Lara erwähnt.
Im frühen Mittelalter gewann die Larer Mark an Bedeutung. Das Kirchspiel Sieglar umfasste das gesamte Gebiet der unteren Sieg, von der Kirchspielsgrenze Altenrath bis Bergheim-Müllekoven. Aus heutiger Sicht verblüffend: Nur Haus Broich in Spich gehörte nicht dazu. Ab 1270 gehörte das Kirchspiel zur Gaugrafschaft Löwenburg, rund ein Jahrhundert später zum Amt Löwenberg im Herzogtum Berg.
Diese Zugehörigkeit schlägt sich auch im Wappen der Gemeinde Sieglar nieder. Ein Schild mit Turnierkragen auf rotem und silbernem Schachbrettgrund steht für die Herren von Sponheim-Löwenberg. Der obere Teil des Schildes zeigt einen Drachen, den eine rote Lanze durchbohrt - das Symbol des heiligen Michael und Wappen der Abtei von Siegburg. Der geschichtliche Hintergrund: Die Gerichtshoheit von Sieglar wurde gemeinsam vom Abt von Siegburg und den Herren von Sponheim-Löwenberg ausgeübt
Mit der Neuzeit brechen schwere Unruhen über Sieglar herein. 1588 wird Sieglar im Truchsess’schen Krieg niedergebrannt. Dabei sind wertvolle Dokumente verloren gegangen. Kriegerische Auseinandersetzungen setzen der Gemeinde auch Ende des 18. Jahrhunderts zu. Im Koalitionskrieg zwischen den verbündeten Truppen von Österreich und Frankreich kommt es 1795/96 zu Gefechten entlang der Agger-Sieg-Linie zwischen Bergheim und Lohmar.
1808 wird Sieglar zuerst französische, 1815 dann preußische Bürgermeisterei. Dazu gehören Spich, Kriegsdorf, Oberlar, Eschmar, Müllekoven und Bergheim, die allerdings 30 Jahre später selbstständig werden.
Florierende Gemeinde
Der Zweite Weltkrieg hinterlässt tiefe Spuren. 1945 wird die Gemeinde stark zerstört. Die Jahre des Wiederaufbaus nach dem Krieg sind hart, machen Sieglar aber bald wieder zu einer florierenden Gemeinde. Schulen und ein Hallenbad werden gebaut, das neue St. Johannes Krankenhaus eröffnet seinen Betrieb.
Auch nach der Eingliederung in die neue Stadt Troisdorf 1969 behält Sieglar seine zentrale Bedeutung. Der Stadtteil ist stolz auf eine ganze Reihe von weiteren Einrichtungen, darunter das Heinrich-Böll-Gymnasium, die Kreisberufsschule, die zentrale Feuerwache und die evangelische Kreuzkirche. Die Zeiten ausschließlicher Weidewirtschaft hat Sieglar weit hinter sich gelassen.