Rotter See
Rotter See: Erholung vor der Haustür
Rotter See hat knapp 3.900 Einwohner und ist ein Ort mit einem sehr hohen Freizeitwert, der die Erholung direkt vor der Haustür hat. Der Ortsteil liegt idyllisch an der Naherholungsanlage Rotter See.
Am 9. Dezember 1964 beschloss der frühere Gemeinderat von Sieglar die Aufstellung eines Gesamtentwicklungsplans für ein Gebiet, das zwischen Spich, Oberlar, Sieglar und Kriegsdorf liegt und zu der Zeit landwirtschaftlich genutzt wurde. Markanter Orientierungspunkt war das ehemalige Rittergut „Haus Rott“, von dem auch die Bewirtschaftung der meisten Flächen ausging. Nach mehrmaligen Beratungen in den Ratsgremien besiegelte der Gemeinderat am 3. Juni 1969 den Entwicklungsplan für das Zentralgebiet der Gemeinde Sieglar. In der gleichen Sitzung kaufte die Gemeinde den Gesamtbesitz von Haus Rott mit allen Gebäuden für 10 Millionen DM.
Nach der kommunalen Neuordnung am 1. August 1969 wurde der Entwicklungsplan in dem Bebauungsplan Nr. S (Sieglar) 91 weiterentwickelt. Die ersten Baumaßnahmen begannen 1970.
Das namensgebende Haus Rott ist 1289 erstmalig schriftlich erwähnt worden. Am 28. August 1416 wurde das Schloss des früheren Rittersitzes bei einem Angriff Kölner Soldaten zusammengeschossen. Die Reste des Schlosses sind innerhalb der Wallanlage noch vorhanden. Wohngebäude und Teile der Hofanlage wurden im 17. Jh. neu gebaut. Das Herrenhaus steht unter Denkmalschutz und gehört zu den historisch wichtigen Bauwerken der Stadt Troisdorf; es wurde von 1980 bis 1982 restauriert.
Kiesabbau an dieser Stelle gab es schon um 1860. Verstärkt wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg, besonders ab 1958, als zunächst eine 2,4 ha große Fläche und später nochmal 11,2 ha ausgebeutet wurden. 1978 wurde der Kiesabbau dann eingestellt.
Archäologische Funde
Bei Ausgrabungen im Stadtteil Rotter See ist man – unglaublich, aber wahr – schon auf archäologische Funde gestoßen, die bis in die Rössener Kultur (3.800 v. Chr.) zurückreichen. Auch Artefakte aus anderen Kulturstufen sind gefunden worden. 1981 wurde in der Nähe der Eissporthalle ein Gräberfeld aus der Merowingerzeit (um 600 n. Chr.) entdeckt und ausgegraben. 1795 und 1796 war während des 1. Koalitionskriegs mit Frankreich Haus Rott französischer Lager- und Stützpunkt. Auch aus diesen Jahren sind bei Haus Rott verschiedene Teile von soldatischen Ausrüstungsgegenständen gefunden worden.
Der Stadtratsbeschluss vom 1.10.1999 besiegelte die Abtrennung von Sieglar.