Schulisches Mobilitätsmanagement
Schulisches Mobilitätsmanagement für die Troisdorfer Grundschulen
Damit die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr gewährleistet werden kann, erarbeitet die Stadt Troisdorf, unterstützt durch das Planungsbüro Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee) GbR, ein schulisches Mobilitätsmanagement für die zwölf Grundschulen in Troisdorf.
Schulisches Mobilitätsmanagement – was ist das?
Das schulische Mobilitätsmanagement umfasst verschiedene sogenannter weicher und harter Maßnahmen, die darauf abzielen, den Schulweg für Kinder sicherer und nachhaltiger zu gestalten. Darunter sind z.B. das Verkehrszähmerprogramm des Zukunftsnetz Mobilität NRW (weiche Maßnahme) oder aber auch klassische Bauarbeiten, also infrastrukturelle Maßnahmen (harte Maßnahmen) zu verstehen. Durch schulisches Mobilitätsmanagement sollen Verkehrssicherheitsprobleme sowohl vor der Schule wie auch auf den Schulwegen reduziert und thematisiert werden. Schulisches Mobilitätsmanagement setzt sich dafür ein, dass Kinder selbstbewusst und sicher den Schulweg absolvieren und auch in der Freizeit sicher am Verkehr teilnehmen können.
Warum ist schulisches Mobilitätsmanagement wichtig?
Schulisches Mobilitätsmanagement trägt dazu bei, den Verkehr rund um Schulen sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten. Durch Maßnahmen wie den Ausbau von Fahrradwegen, die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und die Organisation von Schulwegen zu Fuß können Verkehrsstaus, gefährliche Konfliktsituationen durch Elterntaxis vor den Schulen und Umweltbelastungen reduziert werden. Zudem fördert es die körperliche Aktivität der Schülerinnen und Schüler und trägt somit zu ihrer Gesundheit und zu einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit im Unterricht bei.
Was beinhaltet das Konzept zum schulischen Mobilitätsmanagement für die Troisdorfer Grundschulen konkret?
Gemeinsam mit dem Planungsbüro "bueffee" erarbeitet die Stadt Troisdorf über einen Zeitraum von drei Jahren ein Mobilitätskonzept für die zwölf Grundschulen der Stadt Troisdorf.
Dies beinhaltet im ersten Schritt eine Befragung der Eltern über die Schulwegsituation ihrer Kinder. In der Umfrage werden die Eltern dazu befragt, mit welchem Verkehrsmittel ihre Kinder zur Schule kommen, und wo bzw. ob sie Gefahrensituationen auf den Schulwegen sehen.
Diese Umfrage wird anschließend ausgewertet und bilden das Mobilitätsverhalten an den Grundschulen im jetzigen Zustand ab. Die genannten Gefahrenstellen werden durch zertifizierte Sicherheitsauditoren vom Planungsbüro bueffee begangen und bewertet.
Daraus ergeben sich dann Maßnahmensteckbriefe, in denen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf den Schulwegen gegeben werden. Konkret kann dies beispielsweise die Verbesserung der Sichtachse einer Straßenüberquerung durch Beseitigung von zugewachsenem Grünschnitt sein. Oder die Notwendigkeit zur Einrichtung einer Querungshilfe für ein sicheres Überqueren einer Straße. Diese Maßnahmen werden mit der Stadt Troisdorf abgestimmt und diese setzt die Maßnahmen anschließend um. Dies ist der Teil der infrastrukturellen Maßnahmen des schulischen Mobilitätsmanagements.
Ein weiterer Baustein des schulischen Mobilitätskonzeptes ist die Erstellung bzw. Überarbeitung der Schulwegepläne. Es gibt bereits Schulwegepläne für die Troisdorfer Grundschulen. Diese sind jedoch schon etwas in die Jahre gekommen. Daher werden im Zuge des schulischen Mobilitätsmanagements Schulwegpläne erarbeitet. Dies sind Pläne, die den sichersten und effizientesten Weg von zu Hause zur Schule für Schülerinnen und Schüler festlegen. Das Ziel der Schulwegepläne ist es, den Schülerinnen und Schülern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen und das Unfallrisiko im Straßenverkehr zu minimieren. Sie dienen auch dazu, Eltern und Lehrkräften Orientierung zu geben und sie bei der Vermittlung von Verkehrssicherheit zu unterstützen.
In der zweiten Phase des schulischen Mobilitätsmanagements, nachdem die Sicherheit auf den Schulwegen verbessert wurde, wird das Verkehrszähmerprogramm an den Schulen durchgeführt. Hierbei werden Anreize geschaffen, dass wieder mehr Kinder zu Fuß zur Schule gehen und die Kinder selbstständig, eigenverantwortlich und sicher mobil sind. Durch das Sammeln von Glitzersternen auf dem Schulweg, werden die Kinder belohnt und haben somit einen Anreiz ihren Schulweg zu Fuß zurückzulegen. Dies hat wiederum die Reduzierung der „Elterntaxis“ im Umfeld der Schulen und im Idealfall eine dauerhafte Verhaltensänderung zur Folge.
In der zweiten Phase steht außerdem das Thema der Hol- und Bringzonen an. Es wird geprüft, ob an den Grundschulen an ausgewählten Stellen Hol- und Bringzonen eingerichtet werden können (wenn nichts bereits vorhanden), für die Kinder, die nach wie vor mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Mit festgelegten Zonen in einem Abstand von 250-500m Fußweg zur Schule, kann der Pkw-Verkehr, der durch das Holen und Bringen der Kinder entsteht, an diesen Stellen gebündelt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Kinder dann die letzten Meter zu Fuß gehen. Zum anderen ist somit die Verkehrssicherheit unmittelbar vor der Schule gewährleistet.
In der dritten Phase soll dann an einzelnen Schulen, an denen bereits 2023 mit dem schulischen Mobilitätsmanagement begonnen wurde, eine Evaluation stattfinden und überprüft werden, ob sich das Mobilitätsverhalten an den Schulen durch das schulische Mobilitätsmanagement verändert hat.
Zeitplan
Damit die Konzepte den individuellen Anforderungen der Schulen gerecht werden und ein optimales Ergebnis erreicht werden kann, werden die Schulen nach einem mit den Schulen kommunizierten Zeitplan bearbeitet.
2023:
- Gemeinschaftsgrundschule Eschmar
- Gemeinschaftsgrundschule Oberlar (Janosch -Grundschule)
- Gemeinschaftsgrundschule Sieglar
- Gemeinschaftsgrundschule Sternenschule
- Katholische Grundschule Blücherstraße
2024:
- Katholische Grundschule Schloßstraße
- Gemeinschaftsgrundschule Waldschule
- Gemeinschaftsgrundschule Roncalli-Schule
- Evangelische Grundschule Unterm Regenbogen
2025:
- Katholische Grundschule Müllekoven
- Gemeinschaftsgrundschule Siegauenschule
- Gemeinschaftsgrundschule Asselbachschule
Nachdem mit den ersten fünf Grundschulen im Juni 2023 bereits eine Auftaktveranstaltung stattgefunden hat, findet an diesen nun nach den Sommerferien die erste Umfrage statt. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt noch in diesem Jahr. Im nächsten Schritt werden dann daraus folgend erste Maßnahmen abgeleitet. Bis Ende des Jahres 2025 soll für alle Grundschulen ein Mobilitätskonzept entwickelt werden.