Die Ausstellung im Kunsthaus Troisdorf verspricht eine faszinierende Reise durch die Möglichkeiten dieses vielseitigen Materials. Sie lädt dazu ein, die Grenzen zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen Alltag und Kunst neu zu entdecken.
Die acht ausstellenden Künstler*innen nutzen dessen grenzenlose Wandelbarkeit für ihre Kunstwerke:
- Lena Reifenhäuser transformiert Alltagsmaterialien wie Toilettenpapier in faszinierende Kunstobjekte und gibt ihnen hinter Glas einen anspruchsvollen Rahmen.
- Frank Baquet knittert, schreddert, wölbt und glättet sein Kunstmaterial erneut und lässt seine „Sphären“ mit Licht interagieren. Das Papier ermöglicht Transparenz oder Absorbtion. Das fotografierte Endergebnis zeigt so eine symbiotische Verschmelzung von Licht und Papier.
- Jo Pellenz verwendet feinste Juwelierseide für zarte, raumgreifende Installationen.
- KP Kremer schafft kraftvolle, dreidimensionale Wandarbeiten aus Seidenpapier, die erst näherer Betrachtung ihre Struktur offenbaren.
- Axel Höpner formt stabile skulpturale Objekte aus Papier und Hartleim. Die Fragilität und Flexibilität des Materials wird so negiert und in ihr Gegenteil verkehrt.
- Bildhauerin Doris Kamlage präsentiert Reliefs und Serien, die das Material Papier fast unsichtbar werden lassen. Mit ihren Werken schafft sie eine Suggestion von endloser zusammengehörender Bewegung.
- Setsuku Fukushima zeigt Nachbildungen von Blättern aus handgeschöpftem Himalaya-Papier. Der Entstehungsprozess hat einen meditativen Charakter, da die Künstlerin jeden Tag bewusst ein Blatt auswählt und einen Text dazu schreibt, der die Erinnerung an den Moment festzuhalten versucht.
- John Gerard gestaltet den Ausstellungsraum mit handgeschöpften Papiercollagen in unterschiedlichen Größen und in verzogener Ringform. Er schöpft das Papier selbst und kann dadurch das Grundmaterial bis ins kleinste Detail beeinflussen – im Hinblick auf Oberfläche, Festigkeit, Flexibilität und schließlich Farbigkeit.
Die Aussteller*innen stehen damit in der Tradition von Künstlern wie Georges Braques, Pablo Picasso oder Juan Gris, die die Collage erstmals als Kunstform nutzten, oder Hans Arp, der mit seinen „papiers froissés“ und „papiers déchirés“ aus wiederverwendetem Papiermaterial und durch zufällige Anordnung neue Kunst schuf.
Öffnungszeiten:
- Samstag: 15:00 - 18:00 Uhr
- Sonntag: 11:00 - 14:00 Uhr
Zusätzliche Besichtigungen sind nach telefonischer Vereinbarung möglich unter: