Im Zuge der Überprüfung durch den KBD am Montag hat sich der Verdacht konkretisiert. Sofort begannen die Einsatzkräfte mit der Untersuchung und bestätigten gegen 14:00 Uhr, dass es sich um eine Fliegerbombe handeln könnte – vermutlich mit Aufschlagzünder. Die Arbeiten zur Freilegung der Bombe begannen unmittelbar danach.
Um 14:39 Uhr wurde verifiziert, dass es sich um eine 5-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder handelte. Zur Sicherheit der Bevölkerung wurde ein Evakuierungsradius von 500 Metern festgelegt, was rund 700 Anwohner*innen betraf. Die Evakuierung erfolgte durch Lautsprecherdurchsagen und Fußpatrouillen von Einsatzkräften des Ordnungsdienstes und der Feuerwehr.
Die Evakuierung begann um 17:00 Uhr und dauerte bis etwa 19:50 Uhr an. Die Evakuierungsmaßnahmen verliefen ruhig und geordnet, was der engagierten Zusammenarbeit der Einsatzkräfte und Verständnis in der Bevölkerung zu verdanken ist.
Eine Anlaufstelle wurde in der Mehrzweckhalle in Müllekoven eingerichtet, in der 61 evakuierte Personen untergebracht wurden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung betreuten die Betroffenen vor Ort. Getränke standen zur Verfügung, und für die Kinder gab es Spielekisten, bereitgestellt von der Stadt und dem DRK. Die Feuerwehr unterstützte bei der Evakuierung von Personen, die auf Transport angewiesen waren.
Insgesamt waren etwa 90 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt, Bauhof und Verwaltung sowie dem DRK im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Maßnahmen reibungslos zu koordinieren.
Der Luftraum über dem betroffenen Gebiet wurde während der Entschärfung gesperrt.
Die Entschärfung verzögerte sich etwas aufgrund eines technischen Problems, da einer von drei Stromerzeugern und - und damit ein Teil der Beleuchtung - vorübergehend ausgefallen ist. Dennoch gelang es dem Kampfmittelbeseitigungsdienst, die Bombe gegen 20:45 Uhr erfolgreich zu entschärfen, sodass die Anwohner*innen kurz darauf in ihre Häuser zurückkehren konnten.
Eine Warnung über die NINA-Warnapp wurde nach intensiver Abwägung durch die Einsatzleitung in Absprache mit Polizei und Feuerwehr nicht herausgegeben, da der betroffene Gefahrenbereich vergleichsweise klein war und zusätzlich zu der Bevölkerungsinformation über Internet und Radio eine persönliche Warnung aller gefährdeten Anwohner*innen durch direkte Ansprache vor Ort sowie Lautsprecherfahrzeuge erfolgte.
Bürgermeister Alexander Biber war während des gesamten Einsatzes in ständigem Kontakt mit dem Einsatzstab und ließ sich fortlaufend über die Entwicklung vor Ort informieren. Er begab sich persönlich nach Eschmar, um sich ein umfassendes Bild der Lage zu machen. In der Mehrzweckhalle Müllekoven sprach er mit den evakuierten Anwohner*innen, um sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Im Anschluss informierte er die Betroffenen persönlich über den erfolgreichen Abschluss der Entschärfung und dankte allen Beteiligten: „Ich möchte mich von Herzen bei den Einsatzkräften der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz, den Mitarbeiter*innen der Stadt Troisdorf und nicht zuletzt bei den Anwohnerinnen und Anwohnern bedanken. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit und der Umsicht aller Beteiligten konnte die Situation sicher und schnell bewältigt werden. Ein besonderer Dank gilt den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, die mit viel Geduld und Verständnis reagiert haben.“
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Einsatzes konnte der normale Alltag in Eschmar noch am Abend wiederhergestellt werden.