Gewimmelt wird überall – im Wald, auf der Polizeiwache, in der Stadt oder auch im Märchen. Überall finden sich vielfältige Bildwelten, die es zu erkunden gilt.
Wimmelige Bilder sind nicht neu und schon seit dem Mittelalter bekannt. So entdeckt man eine Fülle an Kinderspielen zum Beispiel auf dem gleichnamigen Werk von Pieter Bruegel dem Älteren (1560). Hierzulande wird Ali Mitgutsch als „Vater des Wimmelbuchs“ bezeichnet, seine ab 1968 erschienenen wuseligen Bilderbücher kennt nahezu jedes Kind. Rotraut Susanne Berner, die ihre Wimmlinger Protagonist*innen seit 2003 durch alle Jahres- und Tageszeiten schickt, gab dem Wimmelbuch ein neues Bild- und Erzählkonzept und öffnete es damit Leser*innen unterschiedlichen Alters.
Dennoch ist das Wimmelbilderbuch kein rein deutsches Phänomen: Wer hat nicht schon einmal den mit einer Brille, einem gestreiften Shirt und einer Pudelmütze bekleideten Weltenbummler „Walter“ auf einem der detailreichen Bilder des Briten Martin Handford gesucht – und hoffentlich auch gefunden?
Wimmelbilder sprechen für sich und ermöglichen eine aktive und lebendige Auseinandersetzung der Kinder mit den dargestellten Szenen, weshalb sie meist ohne viel Text auskommen. Durch die fortwährende Betrachtung werden nicht nur die Fantasie angeregt und die Aufmerksamkeit geschult, sondern auch der rege Austausch zwischen Kind und Eltern, Großeltern oder anderen vorlesenden Personen gefördert.
Im Rahmen einer großen Mitmachausstellung nimmt sich das Bilderbuchmuseum dem Phänomen „Wimmelbilderbuch“ an. Gezeigt werden Klassiker des Wimmelbilderbuchs sowie verschiedene aktuelle Interpretationen traditioneller Wimmelbuchthemen und –szenerien oder auch ungewöhnliche Wimmeleien. Neben den bereits genannten Künstler*innen sind Werke von Hans-Jürgen und Julian Press, Stephan Lomp, Britta Teckentrup, ATAK, Sven Nordqvist oder Stella Dreis vertreten. In den letzten Jahren haben Themen wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit, Diversität und die Darstellung einer vielfältigen Gesellschaft vermehrt Einzug ins Wimmelbuch gehalten. Auch diesen aktuellen Themen wird mit Illustrationen von Philip Waechter, Bille Weidenbach, Alexandra Helm, Constanze von Kitzing und weiteren tollen Künstler*innen Rechnung getragen. Genauso wuselig wie auf den Bildern wird es auch in der Ausstellung – viele Mitmach- und Kreativstationen laden dazu ein, in Wimmelbuchszenen einzutauchen und hier selbst aktiv zu werden.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, den 01.12.2024 um 15 Uhr, geht es nach einer kurzen Begrüßung gleich weiter: Wir wimmeln durchs Museum und werden selbst kreativ! Verschiedene Bastelstationen laden zum Mitmachen ein und lassen kleine und große Besucher*innen in die vielfältige Welt des Wimmelbuchs eintauchen. Dazu stehen auch zahlreiche Originalillustrationen und Bücher zur Verfügung. Liebevoll gestaltete Kulissen und Mitmachstationen machen das Bilderbuchmuseum zu einem einzigartigen, lebendigen „Wimmelbuch“.
Digitales Bildmaterial kann ab sofort beim Museum angefordert werden. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Jennifer Walther-Hammel, Telefon (02241) 900-447, walther-hammelj@troisdorf.de.