„Die Hochwässer in 2021, auch in Troisdorf, sowie die jüngsten Ereignisse in Süddeutschland und der Schweiz zeigen, wie wichtig ein funktionierender Hochwasserschutz ist“, erklärt der Troisdorfer Bürgermeister Alexander Biber: „Wir sind froh, dass wir mit dieser Auftaktveranstaltung den Startschuss für die nächsten Phasen der Planung und anschließenden Umsetzung geben können. Es ist uns wichtig, die Bevölkerung regelmäßig über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte zu informieren“, so der Bürgermeister weiter.
Nachdem das ursprünglich Planungsbüro kurz vor der Offenlage der Planungsunterlagen seine Geschäftstätigkeit eingestellt hatte, musste ein neues Ingenieurbüro gefunden werden. Im Ausschreibungsverfahren konnte die Gemeinschaft aus den Büros IGS INGENIEURE GmbH & Co. KG und FINCK BILLEN INGENIEURGESELLSCHAFT GMBH & CO.KG für die Übernahme der weiteren Ingenieurleistungen mit Planung und Leitung der Bauausführung gewonnen werden.
Um der Hochwassergefahr für die Stadt Troisdorf zu begegnen, gibt es schon heute zwei Hochwasserschutzdeiche an Agger und Sieg. Der Hochwasserschutzdeich der Agger wird nun auf einer Länge von 2.910 Metern saniert – vom Aggerstadion bis zum Aggerwehr hinter der Querung Willy-Brandt-Ring / ICE-Bahntrasse. Beachtung finden dabei die Vorgaben aus der Deichschutzverordnung 2023.
Das Sanierungsvorhaben ist umfangreich: Geplant ist ein Dreizonen-Erddeich. Ausgelegt wird eine Erhöhung des Deiches für ein 200-jähriges Hochwasser mit einem Freibord von einem Meter als Abstand zwischen der Wasseroberfläche und der Deichkrone, dem höchsten Punkt des Deiches. Die Standfläche des Deiches wird nach der Erhöhung um etwa vier Meter vergrößert. Der Deichverteidigungsweg auf der Deichkrone wird auf vier Meter verbreitert. Eine Stahlspundwand wird als stabile Metallbarriere auf einer Länge von 1.630 Metern in den Deich integriert, um die Struktur zu verstärken und die benötigten Schutzzonen auf privaten Grundstücken zu minimieren.
Nachdem die Planfeststellungsunterlagen 2021 der Bezirksregierung Köln vorgelegt wurden, erfolgte die Offenlage im Februar 2022. Aktuell werden die Stellungnahmen zu den Einwänden erarbeitet. Nach Prüfung dieser Stellungnahmen durch die Bezirksregierung wird ein Erörterungstermin anberaumt. Danach folgt nach Genehmigung des Vorhabens im Zuge des Planfeststellungsverfahrens die Ausschreibung der Bauleistungen.