Eine Tendenz zu Beginn des 20. Jahrhunderts:

Franz Wacik: Kunst im Kinderbuch

Zur Pressevorbesichtigung am Mittwoch, dem 5. Februar 2025, um 14 Uhr sowie zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 7. Februar 2025, um 18 Uhr laden wir Sie herzlich ein.

Die großartige Bedeutung des Künstlers Franz Wacik (1883-1938) für die Geschichte der Kinderbuchillustration des beginnenden 20. Jahrhunderts liegt vor allem in der Tatsache begründet, dass er den Wiener Jugendstil (Sezessionsstil) fast flächendeckend in die Kinderbuchillustration einführte. Mit dieser künstlerischen Adaption war ein ästhetischer Anspruch verbunden, der das Kinderbuch - und hier vor allem das Kind als Rezipient – neu wertete: Es wurde auf eine neue Weise ernst und damit wichtig genommen.

Nach seiner Ausbildung, die durch Künstler wie Heinrich Lefler und Alfred Roller besonders geprägt war, wurde 1906 mit Gottfried August Bürgers Fahrten und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen Waciks erstes illustriertes Buch publiziert. Dieses erschien in der Reihe „Gerlachs Jugendbücherei“, für welche Wacik später noch Illustrationen zu Märchen von Hans Christian Andersen oder Clemens Brentano schuf. Zu Waciks weiterem künstlerischen Repertoire zählten Karikaturen, Graphiken, Bühnenbilder, Puppen und Kasperlespiele, Wand- und Deckengemälde. Als Mitglied der Wiener Secession wirkte er ab 1910 bei zahlreichen Ausstellungen mit. Zu Lebzeiten erhielt er mehrere Auszeichnungen für sein künstlerisches Schaffen, darunter den österreichischen Staatspreis für sein Gesamtwerk.

Im Jahr 2019 war es der Münsteraner Antiquar Winfried Geisenheyner, der dem Bilderbuchmuseum Troisdorf das Angebot unterbreitete, Zeichnungen von Franz Wacik zu erwerben. Sowohl die Bedeutung des Illustrators für das Kinderbuch als auch die Tatsache, dass sich Möglichkeiten, Originale zu Bilder und Kinderbüchern des beginnenden 20. Jahrhunderts zu erwerben, nur noch selten ergeben, ließen eine Entscheidung zugunsten des Ankaufs schnell treffen. Dass die Bilder Franz Waciks bereits museumseigene Illustrationszyklen z.B. von Ernst Kreidolf (erworben durch den Förderverein des Bilderbuchmuseums im Jahr 2001) oder Sibylle von Olfers (Stiftung Wilhelm Alsleben) ergänzen, darüber hinaus die Buchsammlung von Prof. Dr. Dr. Friedrich C. Heller, die 2012 endgültig durch das Bilderbuchmuseum erworben werden konnte, bereichern, gab einen weiteren Anstoß, den Ankauf durchzuführen.

Im Jahr 2024 konnte der Ankauf zu Franz Wacik abgeschlossen werden – Grund genug, eine Ausstellung rund um den Künstler und die Illustration des beginnenden 20. Jahrhunderts umzusetzen und den neuen Erwerb einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

Anlässlich der Eröffnung am Freitag, dem 7. Februar 2025, um 18 Uhr führt das Ensemble „Haases Papiertheater“ aus Remscheid das Stück „Sieben Brücken. Die humorvolle Geschichte des Brückenbaus“ auf.

Digitales Bildmaterial zur Ausstellung kann ab sofort beim Museum angefordert werden. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Pauline Liesen, Telefon (02241) 900-422, E-Mail Liesen@troisdorf.

Hi! Ich bin der Chatbot
der Stadt Troisdorf 👋