Die Sicherung der Schulwege und ihr Ausbau ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt der Troisdorfer Verkehrspolitik. „Schulwege sind mit täglichen Gefahren für unsere Kinder im Straßenverkehr verbunden. Wir müssen alle - Eltern, Lehrer, Polizei und Stadtverwaltung - gemeinsam versuchen, diese Gefahren so weit wie möglich zu vermeiden, um die Schulwege noch sicherer zu machen“, betonte Bürgermeister Alexander Biber heute bei einem Pressetermin zum Schulstart an der Gemeinschaftsgrundschule in Sieglar. Dort werden in diesem Jahr 99 Schulneulinge eingeschult. Biber weiter: „Damit die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr gewährleistet werden kann, erarbeitet die Stadt Troisdorf aktuell mit einem Planungsbüro ein schulisches Mobilitätsmanagement für die zwölf Grundschulen in Troisdorf. Dies beinhaltet im ersten Schritt eine Befragung der Eltern über die Schulwegsituation ihrer Kinder. In der Umfrage werden die Eltern dazu befragt, mit welchem Verkehrsmittel ihre Kinder zur Schule kommen und wo bzw. ob sie Gefahrensituationen auf den Schulwegen sehen. Die Gemeinschaftsgrundschule Sieglar ist eine der fünf Grundschulen, mit denen das Projekt im letzten Jahr gestartet ist. Dort fand im letzten Sommer bereits die Umfrage zur Schulwegsituation der Kinder statt. Diese hat ergeben, dass im Sommer rund 20 % der Kinder und im Winter rund 30 % der Kinder mit dem Auto zur Grundschule Sieglar gebracht werden. Das entspricht zwischen 50 und 80 Autos, die morgens und/oder mittags im direkten Schulumfeld halten.
Die drei Hauptgründe, warum Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, sind Wettereinflüsse, Zeitmangel und die Tatsache, dass die Schule auf dem Weg liegt, beispielsweise zur Arbeit. Erst an vierter Stelle wird fehlender Sicherheit auf dem Schulweg als Grund genannt, weshalb Eltern ihr Kind mit dem Auto zur Schule fahren.
Dennoch haben sich aus der Befragung 24 Bereiche ergeben, an denen es sicherheitsrelevante Probleme auf den Schulwegen zur Grundschule Sieglar gibt. Aufgabe der Stadt Troisdorf wird es sein, diese Stellen künftig sicher zu gestalten. Bisher wurden bereits beispielsweise in der Kettelerstraße und in der Graf-Galen-Straße Sperrmarkierungen im Bereich der Kreuzung erneuert, sodass die Querungsstellen nicht mehr so zugeparkt werden und die Kinder beim Überqueren der Straße besser gesehen werden können. In den Herbstferien wird die gesamte Kreuzung Evrystraße/Herderweg verkehrssicherer umgestaltet. Die war ebenfalls häufig als Problemstelle genannt worden.
Erfreulich ist, dass mit rund 41 Prozent der größte Anteil der Kinder sowohl im Winter als auch im Sommer zu Fuß zur Grundschule Sieglar kommen. Die restlichen 30-40 Prozent verteilen sich auf Fahrrad, Tretroller sowie Bus und Bahn.
In Abstimmung mit der Schulleitung wurden zudem bereits Standorte ausgewählt, an denen Hol- und Bringzonen für die Grundschule errichtet werden können, damit sich der Hol- und Bringverkehr vor dem unmittelbaren Schulumfeld reduziert. Ziel ist es zunächst, alle Problemstellen, die auf dem Schulweg von der Hol- und Bringzone bis zu Schule liegen, zu beseitigen und den Weg ab hier sicher zu gestalten.“
Ziel des Projektes ist es, bis Ende des Jahres 2025 für alle zwölf Grundschulen im Stadtgebiet ein Mobilitätskonzept zu entwickeln.
Um den Schulweg für die rund 800 Erstklässler an den 12 Troisdorfer Grundschulen sicherer zu machen, kontrolliert das städtische Ordnungsamt in den ersten beiden Wochen des neuen Schuljahrs die Einhaltung der Verkehrsregeln besonders. Bürgermeister Biber appellierte an alle Verkehrsteilnehmer*innen, vor allem in den ersten Wochen nach den Sommerferien, vor Schulen und Kindergärten besonders vorsichtig und aufmerksam zu sein.