Die Nachfolgegesellschaft des Troisdorfer Traditionsunternehmens will es verkaufen. Das Areal ist größer als 50 Fußballfelder, es umfasst rund 50 Hektar.
Die Position von Bürgermeister Alexander Biber ist klar: „Ich halte es für höchst sinnvoll, wenn die Stadt die restlichen Flächen des ehemaligen Dynamit Nobel Geländes kauft. Wir haben hier riesige Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt für die unterschiedlichsten Nutzungsarten, zum Beispiel für Gewerbe, Produktion, Dienstleistung, Freizeit, Tierschutz, Naturschutz und natürlich in erheblichem Umfang auch für den Bau von Häusern und Wohnungen. Das ist auf viele Jahrzehnte gesehen eine riesige Chance, hier die Grundlage für künftige Entwicklungen zu legen. Wenn wir das Gelände nicht kaufen, gehen uns 50 Hektar zentrumsnaher Fläche auf immer verloren.“
Mitbewerber der Stadt um das Areal ist ein Rüstungsunternehmen, das dort bereits auf einem kleinen Teilstück produziert. Für die Stadt wäre der Verkauf an dieses Unternehmen ein sehr großer Nachteil. Denn die Produktion von Spreng- und Kampfmitteln erfordert riesige Abstandsflächen als Schutzzonen für die Bevölkerung. Das bedeutet, durch die Ausweitung der Kampfmittelherstellung würden riesige Brachen dort verbleiben, die für die Stadt und auch für andere Unternehmen nicht nutzbar wären, auf denen weder Arbeitsplätze noch Wohnungen entstehen könnten, noch sonstige Nutzungen, die in der Zukunft für die Stadt Troisdorf relevant werden könnten. Die heute auf dem Gelände vorhandenen Arbeitsplätze möchte Biber in ein langfristiges Konzept mit einbeziehen.
Der Bürgermeister ist sicher, dass sich die Investition in das große Areal für die Stadt auf jeden Fall lohnen würde: „Dass wir in Troisdorf mit der Entwicklung von Flächen hervorragend umgehen können, auch mit sanierungsbedürftigen, haben wir in der Vergangenheit bereits unter Beweis gestellt. Das frühere belgische Militärgelände Camp Spich etwa ist heute ein mega-erfolgreiches Gewerbegebiet. Das war nur mit städteplanerischer Weitsicht und politischem Mut möglich, den die damalige Ratsmehrheit auch unterstützt hat. Auch ich möchte, dass die riesigen Flächen, die jetzt zum Verkauf stehen, im allgemeinen Interesse nutzbar gemacht werden können. Beziehungsweise, dass wir uns als Allgemeinheit die Möglichkeit sichern, hier mitreden zu können, was auf diesem mehr als 50 Fußballfelder großen Grundstück passiert.“
Erfreut zeigte sich Biber, dass die Fraktionen der CDU und der GRÜNEN Offenheit gegenüber den Vorschlägen des Bürgermeisters signalisiert haben. „Ich würde mich sehr freuen, wenn eine Mehrheit für den Erwerb im Stadtrat zustände käme. Das wäre dann der Aufbruch zu völlig neuen Möglichkeiten für die Menschen, die in Troisdorf leben und arbeiten möchten.“