An der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft nahmen etwa 100 Personen Teil.
Bürgermeister Alexander Biber erinnerte in seiner Ansprache nicht nur an die Gräueltaten der Vergangenheit:
„Wenn ich diesen Kranz niederlege, dann richtet sich mein Blick in diesem Jahr in ganz besonderer Weise nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Gegenwart und in die Zukunft.
„Nie wieder!“ das bedeutet in diesen Tagen eben auch, den Blick auf die gesamte Gesellschaft zu richten, auf das ganze Spektrum von Kräften, denen die Bundesrepublik Deutschland, denen unsere Verfassung und unser Rechtssystem ein Dorn im Auge ist.
Es gibt viel Intoleranz, auch in unserer Gesellschaft. Aber der Hass auf die Juden, er scheint mir unter all den Formen der gegenseitigen Verachtung, die leider unter uns grassieren, das radikalste Gift zu sein.
Indem ich also jetzt den Kranz als Zeichen des Erinnerns, als Mahnung und mit der Bitte um Versöhnung niederlege, möchte ich Sie alle bitten, das stille Gedenken auch zur Stärkung der Abwehrkräfte zu nutzen.“
Im Anschluss an die Gedenkfeier am Jahnplatz erläuterte der ehemalige Geschichtslehrer des Gymnasiums Zum Altenforst Norbert Flörken im Rahmen seines Vortrags in der bis auf den letzten Platz gefüllten Remise auf Burg Wissem, in welchen Stufen ab 1933 Demokratie sowie Rechts- und Sozialstaat abgeschafft wurden und was ganz konkret mit den Juden und Jüdinnen Troisdorfs geschah.
In den berührenden Vortag flossen Troisdorfer Dokumente aus der Nazi-Zeit ein, die von Schülerinnen und Schülern gelesen wurden. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch das H(e)artmanns-Trio.
Zum Abschluss an die Gedenkfeierlichkeiten gastiert am Samstag, 11. November, um 20 Uhr das international renommierte israelische Jazztrio Shalosh im Kunsthaus Troisdorf. Hiermit öffnet sich der Kreis des Erinnerns dann in die Gegenwart des lebendigen Kulturlebens.
Die Stadt Troisdorf dankt besonders Norbet Flörken und dem Heimat- und Geschichtsverein für die Unterstützung des Gedenkens.