Die Befragten geben dabei für Ihre Stadt in 27 Fahrrad-bezogenen Kriterien eine Bewertung ab; diese Kriterien reichen von der Frage; ob Radfahren Spaß macht über die Fahrradförderung durch die Kommune bis hin zu Infrastrukturthemen wie der Breite und die Oberflächen der Radwege.
Die besten Bewertungen gaben die Befragten in Troisdorf dem Fahrradleihsystem (2,7). Gegenüber 2020 verbesserte sich die Bewertung um 1,2 Notenstufen. Gut bewertet wurden auch die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,8), die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung (2,9) und die Möglichkeit zügig Radzufahren (2,9). Die schlechtesten Bewertungen erhielt Troisdorf für die Falschparker Kontrolle auf Radwegen (4,9), die Führung des Radverkehrs an Baustellen (4,6), die Fahrradmitnahme im ÖPNV (4,6), die aktuelle Fahrradförderung durch die Kommune (4,5) und die Ampelschaltungen (4,5).
Verbessert gegenüber 2020 hat sich vor allem die Bewertung des Fahrradleihsystems, die um 1,2 Notenstufen besser geworden ist. Darüber hinaus gibt es geringe Verbesserungen beim Sicherheitsgefühl der Radfahrenden und bei den Radweg-Oberflächen, geringe Verschlechterungen bei den Ampelschaltungen. Alle anderen Bewertungen sind praktisch unverändert.
„Die Steigerung ist vor allem eine Folge der Einführung des Leihsystems in Form des RSVG-Bikes“, kommentiert Wolfgang Zeidler, Sprecher des ADFC Troisdorf. Das RSVG-Bike wurde in Troisdorf im März 2021 eingeführt, also nach der Befragung 2020. „Es wird von den Radfahrenden positiv wahrgenommen“, sagt Zeidler. Allerdings zeigt die Befragung auch, dass das Leihsystem das den Befragten am wenigsten wichtige Kriterium ist. Die wichtigsten Kriterien sind demgegenüber vor allem klassische Infrastruktur-Themen wie Hindernisse auf Radwegen, die Akzeptanz der Radfahrenden als Verkehrsteilnehmer, die Radwegoberflächen, das Sicherheitsgefühl, die Konflikte mit den Kfz sowie die Radwegbreiten. „In diesen wichtigen Kriterien gibt es leider allenfalls geringfügige Verbesserungen – hier tritt Troisdorf seit Jahren auf der Stelle“, so Zeidler.
„Wir hoffen, dass sich Troisdorf auch in Zukunft weiter steigern kann und wieder in die Regionen vorstoßen kann, wo es vor Jahrzehnten einmal stand, als Troisdorf Modellkommune für den Radverkehr war“, sagt Peter Lorscheid, Sprecher des ADFC für Verkehrspolitik im Rhein-Sieg-Kreis. Doch die Steigerung beim Leihsystem sei nun ausgereizt, nun müssten sich auch im Bereich der Infrastruktur spürbare Verbesserungen ergeben. „Dass beispielweise die Radpendlerrouten nach Köln und Siegburg von der Planung in die Umsetzung kommen, dass nach Sankt Augustin mit der Brücke neben der Bahn eine sichere Alternative zur Melanbogenbrücke zur Verfügung steht, dass es eine fahrradfreundliche Anbindung des Stadtteils Altenrath gibt – das sind die Quantensprünge, auf die die Radfahrenden in Troisdorf warten.“