Ermöglicht wurde die bestandserhalterische Sicherung der Meldekartei durch die Modellprojektförderung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK). Die KEK förderte das Projekt mit 20.000 €, nahezu die gleiche Summe steuerte die Stadt aus Eigenmitteln bei. Angesiedelt bei der Staatsbibliothek zu Berlin und ausgestattet mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie der Kulturstiftung der Länder (KSL) koordiniert und fördert die KEK seit 2011 den Erhalt schriftlicher Originale und trägt damit wesentlich zur Sicherung des kulturellen Erbes der kommunalen Gedächtnisinstitutionen bei.
Das erfolgreich abgeschlossene Projekt umfasste die Entsäuerung der Meldekarten, die den Säuregehalt im Papier neutralisiert und damit dem fortschreitenden Papierzerfall bzw. Säurefraß entgegenwirkt, sowie die Neuverpackung in säurefreie und der einschlägigen DIN-Norm entsprechenden Kartons. Die Kartons sind folglich alterungsbeständig und mit einer Frontklappe versehen, um die Karten bei Bedarf schonender und einfacher herauszuholen.
„Wir sind sehr froh, dass wir auch im Jahr 2021 wieder Teil der Modellprojektförderung der KEK sein konnten und die Meldekarten nun entsäuert und fachgerecht verpackt sind“, zeigt sich Antje Winter, Leiterin des Stadtarchivs, zufrieden. „So können die einmaligen Papieroriginale und die auf ihnen verzeichneten wertvollen Informationen fachlich adäquat und möglichst lang für die Nachwelt und zukünftige Nutzerinnen und Nutzer erhalten werden.“
Im Stadtarchiv Troisdorf wird die Bestandserhaltung von Archivgut, die neben der Entsäuerung und der konservatorischen Schutzverpackung unter anderem auch die fortlaufende Optimierung und regelmäßige Reinigung der Magazinräume sowie das Sicherstellen des richtigen Raumklimas umfasst, sehr ernst genommen und seit einigen Jahren durch unterschiedliche Projekte und die Einwerbung von Fördermitteln fortentwickelt.
Die historische Meldekartei des Stadtarchivs umfasst einen Zeitraum von ca. 100 Jahren, d.h. von der Einführung eines einheitlichen Meldewesens in Preußen in den 1870er-Jahren bis zur Umstellung der Einwohnermeldeämter auf computergestützte Verfahren in den 1980er-Jahren. Sie ist für die Stadt Troisdorf von besonderer Relevanz für Forschung, Recherche und rechtssichere Auskunft.
Das Stadtarchiv Troisdorf
Die vielseitigen Bestände, die im Stadtarchiv archiviert sind, umfassen insgesamt ca. 2,5 Regalkilometer Archivgut, das sich über einen Zeitraum vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart erstreckt und historische und gegenwärtige Aspekte der Stadt und ihrer Gesellschaft dokumentiert. Neben amtlichen Unterlagen verwahrt das Stadtarchiv auch vielfältiges Sammlungsgut privater Herkunft. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen nach Terminabsprache im modernen Lesesaal einen Blick in die ältere und jüngere Vergangenheit zu werfen oder das Archivgut durch schriftliche bzw. telefonische Anfragen zu nutzen.
Kontakt:
Stadtarchiv Troisdorf, Kölner Straße 176, 53840 Troisdorf
Telefon: 02241/900-135, E-Mail: stadtarchiv@troisdorf.de