In der Altersgruppe der 16 bis 20-jährigen wurden die folgenden Teilnehmenden ausgezeichnet:
- Luna Emilia Enaux,
- Catalina Heinz und
- Emilia Heinick
Das Preisgeld für die Kategorie der unter 20-Jährigen beträgt jeweils 500 Euro.
In der Altersgruppe der 20 bis 30-jährigen wurde Carlos Meyer ausgezeichnet und erhielt ein Preisgeld von 2.000 Euro
Auf Initiative des Ausschusses für Kultur, Städtepartnerschaften, Sport und Freizeit vergibt die Stadt alle zwei Jahre einen Förderpreis an Jugendliche bzw. junge Erwachsene.
Die jeweilige Sparte (wie z.B. Bildende Kunst, Musik, Literatur etc.) sowie die darauf abgestimmten Ausschreibungsmodalitäten werden vom Ausschuss für Kultur, Städtepartnerschaften, Sport und Freizeit im Vorfeld festgelegt.
Begonnen wurde in diesem Jahr erstmalig mit der Ausschreibung eines Förderpreises für bildende Kunst.
Die Ausschreibung richtete sich an junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren, die entweder im Stadtgebiet von Troisdorf wohnen, dort geboren wurden, dort berufstätig sind oder in einem kulturellen Troisdorfer Verein aktiv sind oder deren Angebote in Anspruch nehmen.
Pro Person durften maximal zwei Kunstwerke (Bild und/oder Skulptur) eingereicht werden. Die Gattung „Bildende Kunst“ sollte eingehalten werden, eine thematische Begrenzung war nicht gegeben.
Die Abgabe der Werke fand Ende April statt. Insgesamt haben sich 20 Teilnehmende an der Ausschreibung beteiligt und Einblicke in ihr kreatives Schaffen gegeben.
Eine Jury bestehend aus zwei Fachjuroren und drei beratenden Mitgliedern aus der Politik haben die eingereichten Werke beurteilt. Hierbei wurden zwei Altersgruppen für die Preisvergabe gebildet.
Die Jury begründete ihre Entscheidungen ausführlich:
Luna Emilia Enaux
Luna Emilia Enaux konnte die Jury mit ihrer Arbeit „our bodies are art because of their imperfection“ überzeugen. Hier ergänzen sich der Titel, das Dargestellte und die malerische Technik auf mehreren Ebenen. In einer Zeit, in der wir es gewohnt sind, sowohl in der Werbung, in Print und Digitalmedien als auch in sozialen Netzwerken geschönte und retuschierte Körper zu sehen, deklariert Luna Emilia die Un-Perfektion des menschlichen Körpers zur Kunst. In groben, breiten Pinselstrichen bringt sie ihre Aussage in Einklang mit dem Dargestelltem, einem expressiven und zugleich abstrahierten weiblichen Torso. Die Arbeit überzeugt nicht nur inhaltlich, die Wahl der malerischen Mittel lässt auch die Bereitschaft zum Experiment und den Willen zu einer künstlerischen Weiterentwicklung erahnen.
Emilia Heinick
In den beiden Arbeiten „Ich klebe mich auf“ und „Ein Teil von mir“ zeigt Emilia zwei kleine skizzenhafte Arbeiten, die jedoch nicht mit Stift zu Papier sondern mit Faden auf Leinwand gebracht wurden. Beide Arbeiten entstammen der eigenen Gefühlswelt und zeigen das Verhältnis des eigenen Ichs zu von außen bestimmten Situationen. Dabei brechen die gewählten Mittel die Sehgewohnheit des Betrachters. Die durch die „Fadenzeichnung“ erreichte Lebendigkeit der Arbeit konnte die Jury überzeugen. Auch die zusätzliche Collage oder Assemblage eines Pflasters verraten die Bereitschaft, das Neue zu erkunden und eigene Wege zu gehen.
Catalina Heinz
stellt in zwei Arbeiten – jeweils ohne Titel – ihr Gespür für Farben und Formen unter Beweis. Mit ausgewogenen und zugleich spannungsreichen Bildkompositionen erschafft sie ihre eigenen Bildwelten, die die Betrachter Glauben machen, Dinge zu erkennen, dabei bleiben sie im Wesentlichen im Abstrakten verhaftet. Mit gekonnt gesetzten Kalt-Warm-Kontrasten verleiht sie ihren Arbeiten Ausdruck und mit großem Verständnis für das Verhältnis von Fläche und Linie erschafft sie verschiedene Bildräume, die den Betrachter nicht nur in die Bilder hineinziehen, sondern ihn darüber hinaus auch gerne im Bild verweilen lassen, um immer wieder Neues zu entdecken.
Carlos Meyer
Bei den zwei eingereichten Arbeiten handelt es sich um eine skizzenhafte Zeichnung und eine Maske aus Stoff. Beide Werkstücke verraten eine Menge über ihren Schöpfer bzw. ihren Schöpfungsprozess. Zum einen ist hier eine dauerhafte Beschäftigung mit dem menschlichen Körper zu erkennen, zum anderen aber wird die intensive Auseinandersetzung mit der Suche und schließlich auch dem Finden eines eigenen künstlerischen Ausdrucks deutlich. Das Ergebnis in Form der skulpturalen Maske mit dem Titel „L’étranger“ setzt einen profunden intellektuellen und künstlerischen Prozess voraus. Die Idee, dem sich fremd Fühlenden wesentliche, menschliche Merkmale zu entziehen und ihn auf das Erscheinungsbild einer Maske zu reduzieren, ist ebenso wie ihre Umsetzung von hoher künstlerischer Qualität. Die Jury freut sich, diesen jungen Kunstschaffenden durch den Förderpreis unterstützen zu können und erhofft, dass Carlos Meyer den Weg des Kunststudiums einschlagen wird.