Doch am Aktionstag am Sonntag, den 10. September, gibt es zudem die Möglichkeit, mehr über die Geschichte der ehemaligen Werkssiedlung zu erfahren. An mehreren Orten in der Kolonie können Besucher*innen an einem Geschichtsquiz mitmachen und mit den Bewohner*innen ins Gespräch kommen. Dazu findet in zahlreichen Garagen und Einfahrten Verkauf von Trödel statt. Der Flohmarkt in der Roten Kolonie bietet die Gelegenheit, das ein oder andere Fundstück zu ergattern. Darüber hinaus können Kinder an einer Spiele-Rallye teilnehmen. Startpunkt und Informationen zu Ständen, Quiz und Rallye gibt es ab 10 Uhr an der Roonstraße 28. Das Programm geht bis circa 16 Uhr.
Die Rote und Schwarze Kolonie in Troisdorf entstanden ab 1912 als Siedlungen für die Arbeiter der Mannstaedt Werke. Der Unternehmer Louis Mannstaedt zog mit seinem Eisenwalzwerk Anfang des 20. Jahrhunderts von Kalk nach Troisdorf. Um die Kölner Mitarbeiter dazu zu bewegen nach Troisdorf zu ziehen, wollte der Industrielle ihnen einen attraktiven Lebensmittelpunkt schaffen. So entstand die erste größere planmäßige Bebauung Troisdorfs überhaupt. Die Kolonien sollten die Industrie mit landwirtschaftlichen, sozialen und ästhetischen Erwägungen verbinden. Moderne Häuser mit Kleingärten, Kindergarten und Lebensmittelläden lockten die Städter auf das Land; Work Life-Balance anno 1912. Die Gartenkolonie nach englischem Vorbild als Gegenbewegung zu unpersönlichen Massenunterkünften auf engem Stadtraum. Heute stehen die Rote und Schwarze Kolonie sowie das gleichzeitig entstandene Kasino-Viertel unter Denkmalschutz.