Gerne können Bäume in Trockenperioden gewässert werden. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass ein mittelgroßer Straßenbaum leicht 100 l und mehr pro Tag verdunstet. Entsprechend groß müsste die Wassermenge bei einem einzelnen Gießgang sein, um dem Baum eine spürbare Hilfe zu sein. Geringe Wassermengen dringen selten tief in den Boden ein und verdunsten oft über die Oberfläche ohne die Wurzeln des Baumes zu erreichen.
Da der trockene Boden häufig große Wassermengen nur langsam aufnehmen kann, muss eine Wässerungsgabe langsam erfolgen, damit das Wasser nicht oberflächlich davon läuft, auf dem angrenzenden Pflaster verdunstet oder im Kanal verschwindet. Damit ist das Wässern von Bäumen auch eine sehr zeitintensive Angelegenheit.
Die Stadt Troisdorf hat über 6.000 Straßenbäume. Hinzu kommen über 14.000 Bäume auf städtischen Grundstücken außerhalb von Wald. Sollte nur ein Zehntel dieser Bäume in den Sommermonaten gegossen werden, wären bei nur fünfmaliger Wässerung 1.000.000 Liter Wasser auszubringen. Da das Wasser in der Nähe der zu gießenden Bäume vorhanden sein muss, kommt dafür nur kostbares Trinkwasser in Frage, das in den letzten Hitze-Sommern bereits in vielen Regionen in Deutschland knapp geworden ist.
Das Wässern ist besonders sinnvoll und hilfreich in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung. Daher werden neu gepflanzte Bäume in dieser Zeit regelmäßig in den Sommermonaten gegossen. Vorgesehen ist hier eine Wassermenge von 100 bis 200 Litern pro Gießgang. Danach werden die Jungbäume bei anhaltender Trockenheit einige Jahre lang weiter bewässert.
Bei Bäumen die bereits mehr als fünf Jahre an ihrem Standort stehen, ist eine Bewässerung von Seiten der Stadt Troisdorf aus finanziellen, personellen und logistischen Gründen nicht möglich.
Die Vegetation wird zukünftig mit der wachsenden Wasserknappheit zurechtkommen müssen. Langfristig werden auf Bodenfeuchte angewiesene Arten verdrängt bzw. nicht mehr gepflanzt und andere Arten, die trockenheitsresistent sind, werden hinzutreten müssen.
Wenn Anlieger Bäumen in Ihrer Straße mit Wasser über die sommerliche Trockenheit helfen wollen, können sie das gerne tun. Besonders wirksam wird die Maßnahme sein, wenn nicht häufig kleine, sondern besser seltener große Wassermengen ausgebracht werden, damit das Wasser tief ins Erdreich eindringen kann und wenn langsam gegossen wird, damit das Wasser nicht oberflächlich weg läuft, sondern im Erdreich versickert