Bürgermeister Alexander Biber begrüßte viele Gäste zur Grundsteinlegung für das bemerkenswerte Bauprojekt. Etwas Besonderes hatten sich die Schüler*innen der 5. Klassen einfallen lassen, die mit ihrem Musiklehrer Thomas Bluszcz mit „Wir sind hier“ den Song vortrugen, den vor 10 Jahren bei der Zusammenlegung von Haupt- und Realschule die damaligen 5. Klassen gesungen hatten.
Die bisherigen Gebäude der früheren Hauptschule und der Realschule von 1977, seit 2012 die jetzige Gertrud-Koch-Gesamtschule, sind in die Jahre kommen. Sie passen nicht mehr in unsere Zeit. Eine Sanierung wäre zu teuer geworden, hätte zu lange gedauert und Schüler wie Lehrer zu sehr belastet.
Bürgemeister Biber: „Rund 20% aller Troisdorfer Schüler*innen gehen in die Getrud-Koch-Gesamtschule. Ihr bisheriges Schulgebäude geht und ein neues (Gebäude) entsteht. Die Seele der Schule, ihr Schulmotto „Eine Schule für alle“, ihre Leitidee und das Andenken an Getrud Koch wird durch die Schulgemeinschaft weitergetragen. Mit Gertrud Koch verstarb am 20. Juni 2016 das letzte bekannte Mitglied der Edelweißpiraten. Durch die Namensgebung der Schule gedenken wir ihr und den anderen Edelweißpiraten. In unsere Zeitkapsel kommt gleich noch ein kleines Edelweiß von Efstathios (Filos) Tseliopoulos. Er ist ein langjähriger Wegbegleiter von Mucki, so der Spitzname von Gertrud-Koch.“
Biber weiter: „Unsere Stadt wird eine der größten Bauinvestitionen in ihrer Geschichte stemmen und es ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft der nächsten Generationen. Es entsteht die neue Gertrud-Koch-Gesamtschule und ein attraktives parkähnliches Areal zwischen den Stadtteilen Sieglar und Rotter See. Das ist architektonisch und städtebaulich eine enorme Herausforderung. Dazu gab es 2018 einen umfangreichen Architektenwettbewerb mit 15 Entwürfen. Die führten zu einem kreativen Blick in die Zukunft der beiden Stadtteile und schließlich zu einem überzeugenden städtebaulichen Konzept.“
Die Stadt hat sich für den Entwurf des Braunschweiger pbr Planungsbüro Rohling AG in Zusammenarbeit mit der wbp Landschaftsarchitekten GmbH Bochum entschieden.
Für das Planungsbüro pbr führe Raymond Liebe, Mitglied im Vorstand der pbr AG aus: „Wir sind uns der Bedeutung dieses Bauvorhabens für die Stadt Troisdorf bewusst – nicht nur als zukünftige Bildungseinrichtung mit Strahlkraft, sondern auch aufgrund der Dimension und des Investitionsvolumens.
Aus dieser Wichtigkeit resultiert für uns als das mit der Gesamtplanung betraute Planungsbüro die Notwendigkeit, die größtmögliche im Unternehmen verfügbare Kompetenz abzurufen. Und so bringen Spezialistinnen und Spezialisten ihrer jeweiligen Fachdisziplin aus fünf pbr-Niederlassungen ihre Planungsexpertise in das Projekt ein, um eine moderne Bildungswelt zu realisieren, die fernab des altbekannten Konstrukts der Flurschule durch offene Lern- und Gemeinschaftsflächen überzeugt und zuggleich dem Gedanken der Nachhaltigkeit Rechnung trägt.
Herr Biber hat bereits Bezug kritischen Lage hinsichtlich der anhaltenden Pandemie, der Ereignisse in Ahrweiler und nicht zuletzt zum Ukraine-Krieg genommen, die uns bei aller Freude am fortschreitenden Bauprozess selbstverständlich nachdenklich stimmen und uns alle, an Planung und Bau Beteiligte, vor besondere Herausforderungen stellen werden.“
Gebaut wird ein Gebäude für 19 Unterrichtsräume bis 2023, es folgen 19 Fachräume und der Park bis 2025. Die Grundrissfläche der Schule umfasst 17.000 m², des Mehrgenerationenparks 15.000 m²; Bestandsfläche 5.000 m². Im kommenden Jahr wird die Schule 927 Schülerinnen und Schüler und 86 Lehrkräfte haben.
Die detaillierten Planungen hat ein Projektteam des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt mit Michael Mäder und Alev Sarikaya zusammen mit den Architektenbüros entwickelt. Der Stadtrat berät die weitere Entwicklung des Bauvorhabens im Sonderausschuss Neubau Schulzentrum Sieglar unter Vorsitz des Stadtverordneten Thomas Laudor.