Wellen von betrügerischen Paket-SMS oder Fake-Inkasso-Forderungen, nicht immer rechtmäßige Kontoentgelte und Tausende gekündigte Strom- und Gasverträge: Bei rund 3.706 Anliegen war die Verbraucherzentrale in Troisdorf im vergangenen Jahr wieder eine verlässliche Ansprechpartnerin, um Verbraucher*innen zu unterstützen und zu ihrem Recht zu verhelfen.
Seit dem Herbst sorgten die massiv gestiegenen Energiepreise für einen zusätzlichen Ansturm auf die Beratungsstelle. "Verlässlich und direkt für alle Menschen ansprechbar zu sein - das war auch im zweiten Corona-Jahr die Herausforderung zwischen Lockdownphasen und sich laufend verändernden Rahmenbedingungen für Geimpfte, Genesene und Getestete. Darauf haben wir flexibel reagiert, die im ersten Pandemiejahr entwickelten digitalen Zugangskanäle genutzt und unsere Onlineangebote ausgeweitet", sagte Dr. Konstantin von Normann, Leiter der Beratungsstelle Troisdorf, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2021.
"Je nach Komplexität des Anliegens war es für uns aber auch besonders wichtig, die Ratsuchenden ab April 2021 wieder in unseren Räumen am Kölner Platz 2 persönlich empfangen zu können." Erfolgreich für Ansprüche von Verbraucher:innen eingesetzt Die Kennziffern zeigen, dass die Verbraucherzentrale auch 2021 eine stark gefragte Anlaufstelle für die Troisdorfer:innen war: Bei rund 1.260 Rechtsberatungen und -vertretungen haben sich die Verbraucherschützer:innen 2021 zumeist erfolgreich für die berechtigten Ansprüche von Ratsuchenden eingesetzt. In der allgemeinen Verbraucherberatung erhielten 17 Prozent der Verbraucher:innen diese aufgrund von niedrigen Einkommen entgeltfrei. Rechtliche Ersteinschätzung erteilt die Verbraucherzentrale NRW in diesem Themengebiet generell kostenfrei.
"Dank unseres Einsatzes erhielt eine Studentin nach dem Widerruf eines Kaufvertrages im Internet keinen Gutschein sondern das Geld zurück, immerhin 1.400,00 Euro für ein Tablet eines Premiumherstellers. Ein Betrag für den sie lange gespart hatte. Juli-Hochwasser rückt Schutz vor Starkregen in den Fokus Bilder und Berichte von den verheerenden Folgen des Starkregens in vielen Regionen NRWs führten bei vielen Verbraucher:innen zu der Frage, wie man sich selbst gegen Unwetterfolgen und Hochwasser schützen kann. "Gebäude-, Hausrat- oder Kaskoversicherung - welche Versicherung kommt für welche Schäden auf und ist eine Elementarschadenversicherung sinnvoll? In unserer Versicherungsberatung haben wir Orientierung geboten", so Dr. von Normann.
Gefälschte Nachrichten vom Zoll mit Gebührenforderungen, massenhaft verschickte SMS von angeblich Paketdiensten, die ahnungslose Nutzer*innen zum Beispiel in Abo-Fallen lockten, oder Kettenbriefe in sozialen Netzwerken und Messengern, die zum Datenklau führten Zum generellen Schutz vor Cyberkriminalität klärte die Beratungsstelle im Rahmen der Aktion "Mach Dein Passwort stark!" gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises bei einer Telefonaktion über sichere Passwörter als Schlüssel gegen Datenklau und -missbrauch auf. Reisen auch im zweiten Pandemiejahr oft herausfordernd Wer verreist, will etwas erleben oder sich entspannen.
Virusvarianten, Reisewarnungen, zunächst knapper Impfstoff und wechselnde Quarantäneregeln machten die Reiseplanung jedoch auch 2021 teilweise stressig. Zum Weltverbrauchertag am 15. März hat die Beratungsstelle Troisdorf unter dem Motto "Urlaubspläne trotz Corona: Vorausschauend buchen, Ärger vermeiden" zusammengestellt, was Pauschal- und Individualreisende zum Beispiel über Stornoregeln, Flex-Tarife und Pandemieklauseln wissen sollten. "Zugleich haben sich wegen Problemen bei der Erstattung abgesagter Reisen weiterhin viele Ratsuchende an uns gewendet", erklärte Dr. Konstantin von Normann.
Ob wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen oder vermeintlich abgeschlossener Glücksspiel-Abos: Unter verschiedenen Vorwänden forderten Inkassounternehmen von den Menschen Troisdorf Zahlungen und drohten mit Zwangsvollstreckungen oder Schufa-Einträgen. Gekündigte Strom- und Gasverträge und hohe Energiepreise Dass mehrere Strom- und Gasanbieter trotz vertraglicher Vereinbarung die Versorgung ihrer Kundschaft einstellten, brachte im Herbst viele Haushalte in Bedrängnis. Betroffene rutschten in die Grundversorgung und hatten Mühe, einen neuen bezahlbaren Vertrag zu bekommen. "Hier gab es viel Unsicherheit und Sorge", so Dr. von Normann.
Und bis heute ist die Nachfrage aufgrund der generell gestiegenen Preise für Strom, Gas und Öl sehr hoch, worauf die Verbraucherzentrale NRW auch mit zusätzlichen Informationen im Internet und Online-Seminarangeboten reagiert. Einweg(-plastik) vermeiden, Leitungswasser trinken Die Umweltberatung hat auch 2021 mit vielen Aktivitäten Anstöße für das Vermeiden von Einweg- und Verpackungsmüll gegeben. Informativ und praktisch erfuhren die Troisdorfer*innen, welche Alternativen es zu Einweggeschirr und anderen Wegwerfartikeln aus Plastik gibt, deren Verkauf seit dem 3. Juli 2021 verboten ist. Unter dem Motto "Trink Leitungswasser - eine klare Sache" wurden die Vorteile des Wasserzapfens aus dem Hahn aufgezeigt. Und auch beim Takeaway-Essen wurde auf Mehrweg statt Einweg gesetzt. "Hier werden wir in diesem Jahr weitere Aktionen starten", kündigte Umweltberaterin Gabriele Bock an. Zum Tag des Wassers am 22.03.2021 hat die Umweltberaterin einen Onlinevortrag zur Nutzung von Leitungswasser gehalten und in der Folge sind 12 Troisdorfer Haushalte dem Aufruf zum zweiwöchigen Leitungswassertest gefolgt.
Das Ergebnis: Leitungswasser ist eine echte Alternative. Ausgestattet mit einer Glas- und einer Edelstahlflasche sowie mit Rezepten zur Verfeinerung des Wasser hieß es danach "Bye bye bottle": Ab jetzt keine Einwegflaschen mehr. Pflegeberatung in Troisdorf Pflegebedürftige und ihre Angehörige sind oft überfordert, wenn es darum geht ihre Ansprüche gegenüber der Pflegekasse durchzusetzen oder die Abrechnungen von Pflegediensten und Heimen auf Rechtmäßigkeit zu prüfen. Hier setzt die anwaltliche Pflegerechtsberatung an, die die Interessen der betroffenen Menschen in Troisdorf außergerichtlich durchsetzt.