Für das Jahr 2021 konnten Bürgermeister Alexander Biber und Stadtkämmerer Horst Wende jetzt vermelden: „Die Gewerbesteuer ist wieder auf Vor-Corona-Niveau. Für das Jahr 2021 kann die Stadt rund 75,6 Millionen Euro an Gewerbesteuer-Einnahmen verbuchen. Unser Dank und unser großer Respekt gelten allen Troisdorfer Unternehmen, Geschäftsleuten, Selbständigen und Händlern, die mit ihrem Einsatz ihre Betriebe durch die Krise gebracht haben. Ebenso danken wir allen Arbeitnehmern, die in dieser schwierigen Zeit die Belastungen ausgehalten haben.“
Troisdorf ist durch die verkehrsgünstige Lage zwischen Köln und Bonn, die guten Verkehrsanbindungen an das Autobahnnetz, die Nähe zum Flughafen und die ausgeprägte Infrastruktur ein attraktiver Gewerbestandort für viele Unternehmen und so verfügt die Stadt grundsätzlich über eine überdurchschnittlich gute Steuerkraft mit Schwerpunkt auf der Gewerbesteuer.
Die Erträge der Stadt sind damit aber auch in hohem Maß abhängig von der konjunkturellen Entwicklung. Diese unterlag 2020 insbesondere durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie einer deutlichen Zäsur. Die wegbrechenden Steuererträge führten im Jahresabschluss 2020 noch zu einem Defizit von rd. 38 Mio. Euro. Dieses konnte nur durch die Gewerbesteuerausgleichszahlung von Bund und Land in Höhe von rd. 28,6 Mio. Euro weitgehend aufgefangen werden.
Die Aufstellung des Doppelhaushaltes 2021/2022 war weiterhin mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Die Planung der Steuererträge für das Jahr 2021 erfolgte daher entsprechend vorsichtig. Gleichzeitig wurden aber Leistungen wie z.B. der Troisdorf Gutschein plus+, Sanierungsprojekte und Investitionen auf hohem Niveau vorgesehen, um die Wirtschaft zu stützen. Dies führte in der Planung zu einem Defizit von rd. 32,9 Mio. Euro. Die geplanten Mindererträge im Bereich der Gewerbe-, Einkommen- und Umsatzsteuer in Höhe von rd. 16,5 Mio. Euro durften zur späteren Finanzierung gegengerechnet werden. Nach dieser sogenannten Isolierung betrug das auszuweisende Defizit somit noch rd. 16,4 Mio. Euro.
Der Jahresabschluss 2021 kann erfreulicherweise mit einem Überschuss von rd. 7,4 Mio. Euro abgeschlossen werden. Hiervon entfallen rd. 4,6 auf die laufende Verwaltungstätigkeit und nur noch rd. 2,8 Mio. Euro auf die Corona-Isolierung.
Die Verbesserung ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Gewerbesteuerträge nach dem Einbruch 2020 auf rd. 47,6 Mio. Euro in 2021 mit rd. 75,6 Mio. Euro wieder das Niveau der Vorjahre erreicht haben.
„Ich werde dem Stadtrat vorschlagen, den Überschuss des Jahres 2021 dafür zu nutzen, die bereits beschlossene Erhöhung der Grundsteuer B zum 1.1.2023 zu reduzieren“, so Bürgermeister Biber.
Stadtkämmerer Horst Wende weist aber darauf hin, dass aktuell leider die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine wieder erhebliche Prognoseunsicherheiten bzw. -risiken durch Kostensteigerungen und die Zinsentwicklung für die zukünftige finanzielle und konjunkturelle Entwicklung bergen.
„Um den Wirtschaftsstandort Troisdorf zu fördern und die Stadtentwicklung auch unter schwierigen Bedingungen voranzutreiben, realisiert die Stadt dennoch auch 2022 und in den Folgejahren gezielt Projekte. Dazu zählen unter anderem die Erarbeitung und Umsetzung eines SmartCity-Konzeptes, die Bereitstellung eines schnellen Internets durch den Ausbau des Glasfasernetzes durch die städtische Troiline GmbH und Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadtentwicklung und der Ortsteile. Und auch unser Einsatz für die aus der Ukraine und anderen Teilen der Welt zu uns geflohenen Menschen lässt nicht nach,“ fasst Biber einige wichtige Aufgabenfelder zusammen.
„Daneben investieren wir auch in großem Umfang in die städtische Infrastruktur, z.B. durch einen Neubau der Gesamtschule in Sieglar, die Neugestaltung der städtischen Spielplätze und den Ausbau und die Sanierung zahlreicher Straßen, um die Stadt noch lebens- und liebenswerter zu machen“, so Biber abschließend.