In den kommenden Jahren sollen zur Entlastung des Verkehrsnetzes im rechtsrheinischen Umland vier schnelle Radverbindungen entstehen, die sternförmig nach Köln führen. Die RadPendlerRouten sollen sichere, attraktive und hochwertige Pendelstrecken werden, die möglichst breit angelegt sind und viel Platz für Radfahrende bieten. Sie werden Leverkusen, Bergisch Gladbach, Rösrath, Lohmar, Troisdorf und Niederkassel mit der Rheinmetropole verbinden. Eine Machbarkeitsstudie hat ermittelt, dass diese verbesserte Infrastruktur täglich fast 15.000 Menschen zügig, gesund und klimaneutral zu ihren beruflichen oder privaten Zielen bringen kann. Am Donnerstag haben sich der Rheinisch-Bergische Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und die genannten Städte in Bergisch Gladbach auf eine gemeinsame, verbindliche Planungsgrundlage geeinigt.
"Für Bauvorhaben einer solch großen räumlichen und zeitlichen Dimension ist es wichtig, dass sich die beteiligten Institutionen bereits in der Planungsphase auf einheitliche Standards einigen. Für die geplante Realisierung der RadPendlerRouten im Rechtsrheinischen ist die Unterzeichnung der Planungsgrundlage daher ein wichtiger Meilenstein", sagt Elke Reichert, Verkehrsdezernentin des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Der Technische Beigeordnete der Stadt Troisdorf, Walter Schaaf, fügt hinzu: "Mit regionalen Radpendlerrouten, die nach einheitlichen Kriterien geplant und gebaut werden, soll ein über die kommunalen Grenzen hinausgehendes, attraktives Mobilitätsangebot geschaffen werden. Das ist ein wichtiges Signal in Zeiten des Klimawandels!"
Für die Umsetzung von Radwegen gibt es verschiedene Ausbaustufen. Grundlage für die Planung und Gestaltung der RadPendlerRouten bildet die Ausbaustufe der "Radvorrangrouten". Je nach Zahl der Radfahrenden und Möglichkeit der Mitnutzung durch andere Verkehrsarten sieht diese Wegebreiten zwischen 3,50 m und 5,50 m vor. Die Qualitätsstufe "Radschnellverbindung" mit einer Regelbreite von 6,50 m sind im stark verdichteten Planungsraums nicht durchgängig umsetzbar. Das hat die Machbarkeitsstudie im Jahr 2019 ergeben. Der verbindliche Planungsleitfaden sieht jedoch vor, dass diese immer dann umgesetzt wird, wenn die Bauumgebung dies zulässt und ein Routenabschnitt von besonders vielen Radlerinnen und Radlern befahren wird.
Die RadPendlerRouten im Kurzporträt
Auf den RadPendlerRouten im Rechtsrheinischen haben die Fahrradfahrenden überwiegend Vorrang. Es entstehen qualitativ hochwertige und besonders breite Radverkehrsanlagen mit einer Gesamtlänge von rund 80 Kilometern. Sie werden möglichst durchgehend breit angelegt, ohne große Umwege, mit wenigen Ampeln oder anderen Verzögerungen und gut wiedererkennbaren Markierungselementen. So lassen sich auf ihnen lange Distanzen zügig, sicher und komfortabel zurücklegen. In Zukunft sollen sie durch Zubringerrouten ergänzt werden, damit ein durchgängiges Netz von Radvorrangrouten entsteht. Einen besonderen Mehrwert werden die RadPendlerRouten für Menschen bilden, die täglich zur Arbeit oder zur Ausbildung nach Köln oder von Köln ins Rechtsrheinische pendeln. Die Planungen für einige Strecken laufen bereits. Kleinere Maßnahmen wurden schon umgesetzt.
Mobilität ist ein Gemeinschaftsprojekt
Das Projekt RadPendlerRouten im Rechtsrheinischen ist ein Gemeinschaftsprojekt des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Rhein-Sieg-Kreises sowie der Städte Bergisch Gladbach, Köln, Leverkusen, Niederkassel, Rösrath, Troisdorf und Lohmar. Weitere wichtige Partner im Prozess sind das Zukunftsnetz Mobilität NRW, der Region Köln/Bonn e. V. und die Initiative Stadt.Umland.NRW. Die RadPendlerRouten nach Bergisch Gladbach und Rösrath sind seit Ende 2019 ein mit dem B-Status versehenes Projekt der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand.