Der Starkregen mit Hochwasser Mitte Juli hat auch in Troisdorf einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig unsere Deiche sind, dass sie weiter ausgebaut und gesichert werden müssen. Bei extremen Hochwasserereignissen an Agger und Sieg kann es aber auch notwendig werden, die Dämme kurzfristig zu erhöhen. Die bisherige Methode, dazu tausende Sandsäcke aufzuschichten, ist allerdings sehr personal-, material- und zeitintensiv.
Mit Blick darauf ließ sich Bürgermeister Alexander Biber kürzlich auf dem städtischen Bauhof ein schon in anderen Kommunen erprobtes Hochwasser-Schutzsystem vorführen. Mit dabei waren der Technische Beigeordnete Walter Schaaf und der Leiter der Troisdorfer Feuerwehr, Stefan Gandelau, sowie eine Vertreterin und Vertreter der Feuerwehr und des Baubetriebs- und Friedhofsamts.
Steffen Schrader, Geschäftsführer des Deichverbands „Untere Sieg“ und in der Stadtverwaltung unter anderem zuständig für Hochwasserschutz, ließ von einer Firma das bewährte Schlauch-System vorstellen, mit dem man bei Hochwasser und Starkregenereignissen schnell und flexibel agieren könnte. Dann müssten keine Sandsäcke mehr gefüllt und geschleppt werden. Als Beispiel dienten 10 Meter lange und ca. 50 cm hohe „Schlauchdämme“. Die lassen sich leicht lagern und transportieren und – das zeigte die Präsentation – in Minuten einsetzen.
Die Schläuche werden zunächst mit Luft gefüllt, auf dem Deich platziert und ausgerichtet und schließlich mit 6.000 Liter Wasser gefüllt. Durch das Gewicht des Wassers entsteht eine Barriere, die die vorhandene Deichbefestigung um eine Stauhöhe von 50 cm erhöht und auch bei Wellen des Hochwassers flexibel reagiert. Die Stadt wird nun weitere Systeme und deren Kosten prüfen.