Im Jahr 2004 war die Partnerschaftsurkunde mit der kleinen türkischen Gemeinde Özdere an der Ägäis südlich von Izmir unterzeichnet worden. Nach einer Gemeindereform in der Türkei 2009 wurde Özdere in die Stadt Menderes bei Izmir eingemeindet. Die Stadträte von Troisdorf und Menderes haben im April 2021 der Übertragung der Partnerschaft von Özdere auf Menderes zugestimmt.
Bürgermeister Alexander Biber und sein türkischer Kollege Mustafa Kayalar unterzeichneten am 8. Oktober 2021 die Urkunde zum Start der neuen Städtepartnerschaft. Den Rahmen bildete das Fest zum 40jährigen Bestehen des Städtepartnerschaftsvereins Troisdorf e.V. Zum musikalischen Programm gehörten Auftritte des Troisdorfer Frauenchors Furore und des Akkordeon-Orchesters Müllekoven. Bürgermeister Kayalar und der türkische Generalkonsul Turhan Kaya trugen sich zudem in das Goldene Buch der Stadt Troisdorf ein.
Gute bilaterale Beziehungen
Troisdorfs Vize-Bürgermeister Erkan Zorlu hatte schon früh Kontakt nach Menderes hergestellt und begleitete aktiv das Verfahren für die Gründung der neuen Partnerschaft. Dafür dankten ihm Bürgermeister Biber und Bürgermeister Kayalar gleichermaßen. In seiner Rede unterstricht Kayalar (CHP):
"Durch diese Partnerschaftsurkunde erhoffen wir uns, dass sich die bilateralen Beziehungen in vielen Bereichen, insbesondere im Bereich Kultur gepflegt werden, wirtschaftliche und soziale Beziehungen erweitert werden und diese Urkunde einen wichtigen Schritt für gemeinsame Projekte darstellt. Mit der Entwicklung von Projekten wollen wir die sozialen und kulturellen Strukturen unserer Städte bereichern und die Zusammenarbeit wiederbeleben".
Freunde aus den Partnerstädten
Der Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, Heinz-Peter Albrings, hob in seiner Rede die große Bedeutung der kommunalen Partnerschaften hervor, die aber heutzutage auch vor neuen Herausforderungen stünden. Vor allem die Jugend müsse dafür gewonnen werden. Der Verein freue sich auf die neuen Kontakte nach Menderes. Bürgermeister Alexander Biber lobte in seiner Rede die Vereinsarbeit:
"Der Verein organisiert seit 40 Jahren mit Herzblut die Austauschmaßnahmen, die wechselseitig in den Städten stattfinden und inzwischen zu Treffen von Freunden geworden sind. Immer wieder waren es die engagierten Mitglieder des jeweiligen Vorstands, die die Beziehungen zu den Partnerstädten vorangetrieben haben. Da haben wir in Troisdorf großes Glück. Wir hatten über die Jahrzehnte hinweg immer sehr engagierte Vorstände und Menschen, die sich ehrenamtlich für gegenseitige Verständigung einsetzten, die kreativ waren und mit anpackten, die mit herzlicher Gastfreundschaft, Respekt und Offenheit den Freunden aus den Partnerstädten begegneten und begegnen".
Kontinuität und Verlässlichkeit
Über die Jahre hinweg sei die Kontinuität und Verlässlichkeit der Vereinsarbeit erhalten geblieben. Dafür dankte der Bürgermeister auch dem jetzigen Vorstand unter Leitung von Heinz-Peter Albrings, der rührigen Geschäftsführerin Heidi Eick, Schatzmeister Frank Eick, den weiteren Mitgliedern Barbara Bujotzek, Renate Dunstheimer, Irene König, Christa Metzlaff und Nico Novacek. Sie kümmern sich um die Partnerschaften mit Evry (Frankreich), Redcar & Cleveland (GB), Genk (Belgien), Heidenau (Sachsen), Kerkyra (Korfu, GR) und mit der türkischen Kommune.
Die neue Partnerschaft mit der türkischen Stadt passe in ein Jahr, in dem das deutsch-türkische Anwerbeabkommen 60 Jahre lang bestehe, erklärte Bürgermeister Biber und bekräftigte weiter: "Das Abkommen hat das Gesicht unseres Landes verändert. Aus der Türkei kamen die Menschen damals als sogenannte 'Gastarbeiter'. Aber die Gäste sind geblieben, und das war gut so. Heute sind es unsere türkischen Freunde und Kollegen und ihre Kinder, Enkel und Urenkel. In Troisdorf leben mehr als 4.650 Türkinnen und Türken, darunter auch einige mit doppelter Staatsangehörigkeit", so Biber.
Moderne Kommune als Partnerstadt
Die türkischen Familien hätten viel dazu beigetragen, dass unser Land und unsere Städte heute gesellschaftlich offener und vielfältiger, wirtschaftlich stärker und wohlhabender seien. "Deshalb freut es mich besonders, dass wir jetzt eine moderne große Stadt wie Menderes als Partnerstadt haben", betonte Biber.
In der neuen Partnerschaftsurkunde heißt es: „Die Bürgerinnen und Bürger beider Städte sollen einander kennenlernen und sich bei Austauschmaßnahmen begegnen, um das gegenseitige Verstehen und die Achtung voreinander zu festigen.
Freundschaftliche, kulturelle und sportliche Beziehungen sollen eine Brücke zwischen beiden Städten schlagen. Dabei sollen Kontakte insbesondere zwischen jungen Menschen beider Städte hergestellt werden. Auf diese Weise wollen die beiden Partnerstädte einen Beitrag auf kommunaler Ebene zu Frieden, Verständigung und Freundschaft leisten.“
Menderes südlich von Izmir
Die Stadt Menderes ist mit ihren Ortschaften gleichzeitig Kreisstadt und gehört zur Provinz Izmir. Die südliche Grenze bildet die Bucht von Kuşadası. In der Stadt liegt der Flughafen von Izmir. An der Küste im Süden liegen mehrere Badeorte, darunter Troisdorfs bisherige Partnerkommune Özdere. Die Stadt Menderes hatte früher den Namen Cumaovası und wurde 1987 nach dem früheren Ministerpräsidenten Adnan Menderes umbenannt. Sie hat 80.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Infos auf www.menderes.bel.tr. Infos zum Städtepartnerschaftsverein und den sechs Partnerstädten auf www.staedtepartnerschaftsverein-troisdorf.de.