Auf Anregung von Bürgermeister Alexander Biber hat im Troisdorfer Haupt- und Finanzausschusses am 8. Juni eine Aktuelle Stunde zur möglichen Zusammenlegung der beiden Troisdorfer Krankenhaus-Standorte in Sieglar stattgefunden.
Biber hatte dazu Ingo Morell, Mitglied der GFO-Geschäftsführung, eingeladen. Morell erläuterte den Ausschussmitgliedern den Krankenhausstrukturfondsantrag des Klinikträgers beim Landesministerium für Gesundheit und Soziales (MAGS). Wird dieser positiv beschieden, will die GFO den Standort St. Josef in der Innenstadt mittelfristig aufgeben und St. Johannes in Sieglar als Zentralkrankenhaus ausbauen. Damit entstünde in Troisdorf ein sogenannter Maximalversorger für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, der mit einer dauerhaften Bestandsgarantie für die Zukunft verbunden wäre. Das Leistungsangebot soll durch ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe für Risikogeburten erweitert werden.
Für die notwendigen Neu- und Umbauten am Standort Sieglar hat der Träger einen Zuschuss von 173 Millionen Euro beim Land beantragt. Der in der Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang genannte Begriff „Schließung“ sei, so Biber „insofern irreführend, da der Träger seine Aufgaben in Sieglar bündeln und deutlich ausbauen will.“
Sofern das Land die beantragten Mittel bewilligt, werden noch fünf bis sieben Jahre vergehen, bis in Sieglar die notwendigen Um- und Neubauten fertig sind. Bis dahin sollen beide Standorte parallel weitergeführt werden. Ein Abbau von Arbeitsplätzen soll damit nicht verbunden sein, da zusätzliche Fachabteilungen neu hinzukommen sollen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken in Troisdorf wurden laut GFO bereits vor zwei Jahren über die Planungen informiert.
Die GFO ist Eigentümerin des St. Josef Krankenhauses und des Grundstücks. Da sämtliche Überlegungen unter dem Vorbehalt des beantragten Zuschusses stehen, gibt es aktuell zur Folgenutzung des Grundstücks in der Innenstadt noch keine weiteren Überlegungen. Der Stadtrat wird zu gegebener Zeit darüber beraten, was an dieser Stelle planungsrechtlich möglich ist.