Der 1. Mai ist traditionell Wahner-Heide-Tag mit beliebten Veranstaltungen in den Heideportalen Burg Wissem, Gut Leidenhausen und Turmhof. Wegen der Corona-Pandemie kann das Fest nicht stattfinden. Aber die Heide muss immer geschützt werden!
Der Besucherzustrom in das einzigartige Naturschutzgebiet ist ungebrochen. Besonders an Wochenenden sind Wege überlaufen und Zufahrtsstraßen zugeparkt.
Weil Freizeitmöglichkeiten im Lockdown fehlen, kommt es zu einer enorm gestiegenen Belastung für die Erholungsgebiete. Daher ist der 1. Mai als Wahner-Heide-Tag wichtig – auch ohne Veranstaltungen. Ein Ausflug ins Grüne tut gut, gerade in Zeiten mit Einschränkungen und wenig Freiräumen. Spazieren in Wald und Flur, wandernd Weite erleben, Waldboden riechen oder sich einfach bewegen ist ein Erlebnis für alle Sinne.
Fauna und Flora schützen
Die Wahner Heide ist auch eines der größten und artenreichsten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalens. Dass es notwendig und auch im eigenen Interesse der Erholungssuchenden ist, durch das eigene Verhalten Flora und Fauna zu schützen, ist nicht allen Heidebesuchern bewußt. Auf kleinem Raum haben sich hier die unterschiedlichsten Lebensräume und Biotoptypen behaupten können, die vielfach ein letztes Refugium für vom Aussterben bedrohte Arten sind.
Hunde an die Leine
Der Schutz dieser über 700 Tier- und Pflanzenarten ist auch Aufgabe aller Besucherinnen und Besucher. Deshalb haben Fachleute und Behörden ein öffentlich freigegebenes Wegenetz ausgearbeitet. Die Wege, die für Wanderungen und Fahrradtouren genutzt werden dürfen, sind durch Pfähle mit rotem Kopf gekennzeichnet.
Im Frühling strahlt der Ginster mit der Sonne um die Wette, Wildbienen bevölkern die Sanddünen. In den Freiflächen brüten Neuntöter, Schwarzkehlchen oder Heidelerchen. Um die Brut dieser seltenen Arten, deren Nester am Boden oder in geringer Höhe in Sträuchern versteckt liegen, zu schützen, ist es wichtig, die Wege nicht zu verlassen und Hunde unbedingt anzuleinen.
Lebensraum für 20.000 Insekten
Im Frühsommer funkeln die Sandtrockenrasen oberhalb der Tongrube nahe Altenrath im bunten Blütenmeer der Heidenelke und zahlloser Kräuter. Eine solche Wiese ist nicht nur eine Augenweide, sie bildet den Lebensraum für über 20.000 Insekten.
Beim Thema Heidelandschaft denkt man sofort an leuchtend-violette Freiflächen, aus denen wenige Bäume und Sträucher aufragen. Solche Ausblicke bietet auch die Wahner Heide im August und September, für manche „zu ihrer schönsten Zeit“. Besonders vom Stellweg, Fliegenbergweg und Eisenweg aus schweift der Blick durch die Heideblüte. Aber auch dann gilt: Auf den Wegen bleiben!
Wertvolles Areal schonen
Das Sonnenbad mitten im Heidekraut sollte man der gefährdeten Zauneidechse überlassen. Fotoshootings und Picknick abseits der Wege sind tabu! Selbstverständlich müssen auch Müll und Hundebeutel wieder mit nach Hause genommen werden.
Es kommt auf jeden einzelnen an. Nur durch achtsames Verhalten kann der Schutz und Erhalt des wertvollen Gebietes gelingen, als Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen und für uns selbst, als Erholungsort mit besonderen Naturerlebnissen.
Wichtig ist vor allem, sich zu informieren. Das Portal Wahner Heide auf Burg Wissem hat die Seite www.heideportal-burgwissem.de überarbeitet und erweitert. Neben einer Fülle von Infos zu Naturschätzen und Geschichte der Wahner Heide findet man auch Ausflugstipps und Hinweise zur Anreise mit dem ÖPNV. Die informationen sind immer verfügbar, auch wenn das Portal ebenso wie die Museen und die Tourist-Information auf Burg Wissem wegen Corona geschlossen sind. Auskunft gibt Beate von Berg unter Tel. 02241/900-466, Mail: vonbergb@troisdorf.de.