Ein gemeinsames Investorenauswahlverfahren der Stadt Troisdorf und der Bahnflächen Entwicklungs Gesellschart NRW mbH ist im Rahmen der Landesinitiativen „Bau.Land.Bahn“ und „Bauland an der Schiene“ erfolgreich abgeschlossen worden. Investor Gerling&Schütz erhält den Zuschlag für ein neues Wohnquartier an der Mendener Straße in Troisdorf-Friedrich-Wilhelms-Hütte.
Henk Brockmeyer, Geschäftsführer, und Carsten Kirchhoff, Handlungsbevollmächtigter der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH (BEG) in Essen, haben gemeinsam mit Eric Schütz, Geschäftsführer der Gerling&Schütz Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft, Troisdorf, den Kaufvertrag für das Grundstück der DB Netz AG an der Mendener Straße unterzeichnet und damit den Weg geebnet für ein innovatives Wohnbauprojekt.
Stadt und BEG hatten schon seit längerem eng zusammengearbeitet. Dank Rahmenplanung und Investorenauswahlverfahren wird nun eine qualitativ hochwertige und rundum ansprechende Planung an der Mendener Straße realisiert werden können. Nach der Beurkundung stellten Gerling&Schütz das Wohnbauprojekt gemeinsam mit der Stadt Troisdorf und der BEG im Troisdorfer Rathaus vor.
Rahmenplanung und Investorenauswahlverfahren
Die BEG als gemeinsame Tochter der DB Netz AG und des Landes Nordrhein-Westfalen hatte in Vorbereitung der Neubebauung im Rahmen der Landesinitiativen „BauLandBahn“ und „Bauland an der Schiene“ auf Basis des gültigen Bebauungsplanes eine städtebauliche Rahmenplanung für das rund 5.790 m² große Areal finanziert und gemeinsam mit der Stadt Troisdorf erarbeitet.
Nach politischer Beratung und Freigabe der Rahmenplanung haben BEG und Stadt Troisdorf ein öffentliches zweistufiges Investorenauswahlverfahren mit dem Ziel der Veräußerung und Entwicklung als Wohnbaufläche durchgeführt.
In der ganztägigen Gremiensitzung Mitte August 2020 konnten Gerling&Schütz zusammen mit dem Troisdorfer Architekten Joachim Kneutgen das Gremium aus den Vertretern der BEG und der Stadt Troisdorf, Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, Technischen Beigeordneten Walter Schaaf und Amtsleiter Stefan Kriege, anhand des städtebaulich-architektonischen Konzepts und der wirtschaftlichen Kriterien überzeugen und so die Mitbewerber in der Gesamtwertung hinter sich lassen.
Bebauungskonzept
Investor Gerling&Schütz und Architekt Joachim Kneutgen haben die Elemente der Rahmenplanung aufgegriffen und städtebaulich-architektonisch ausgearbeitet. Das Konzept sieht eine dreigeschossige Riegelbebauung aus drei Baukörpern mit Staffelgeschoss auf der Ostseite des rund 5.790 m² großen Grundstücks sowie vier Punkthäuser am Eisenbahnweg und der Mendener Straße mit jeweils drei Geschossen und einem Staffelgeschoss vor.
Insgesamt sollen sieben Mehrfamilienhäuser mit rund 5.400 m² Wohnfläche verteilt auf rund 80 Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen. Dabei ist eine Mischung aus ca. 42% freifinanziertem und ca. 58% öffentlich gefördertem Wohnungsbau vorgesehen.
Die Wohnungen entsprechen modernen Standards und erhalten ausnahmslos großzügige Wohnküchen mit viel Tageslicht und Zugang zu einem Freisitz. Die Wohnräume werden dabei vorrangig nach Westen und Süden ausgerichtet sein. Durch die Riegelbebauung im Osten wird ein zusätzlicher Schallschutz für das Wohnquartier erreicht.
Das Projekt wird mit einem KfW55 Standard auch energetisch weit über den gesetzlichen Anforderungen liegen. Erreicht wird dies über eine besondere Dämmung sowie eine Kombination aus einer Luft/Wasser-Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage.
Zwei Spielplätze sowie ein mittig gelegener Gemeinschaftsplatz werden von den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern als Treffpunkt oder Grillplatz genutzt werden können. Neben einer ästhetisch ansprechenden und zweckmäßigen Grüngestaltung ist auf allen Hausdächern eine extensive Dachbegrünung zur Optimierung der Mikroklimas vorgesehen.
Auf dem Grundstück werden rund 80 Kfz-Stellplätze teils ebenerdig, teils in einer Tiefgarage unter den Punkthäusern sowie rund 136 Fahrradstellplätze geschaffen.
Folgender Zeitplan ist vorgesehen:
- Besitzübergang Teilfläche 1 mit Altgebäude 31. Oktober 2020
- Besitzübergang Teilfläche 2 (Streifen im Osten) nach Räumung durch DB Netz AG voraussichtlich 30. Juni 2021
- Einreichung Bauantrag 31. Januar 2021
- Abriss aller Bestandsgebäude 31. Oktober 2021
- Umsetzung der Neubebauung 30. Juni 2023
Zur Vorgeschichte:
Die DB Netz AG hatte im Zuge der Vorbereitungen des Baus der S13 das Grundstück der Rhein Sieg Werkstätten an der Mendener Straße einschließlich der bestehenden Gebäude der ehemaligen Lebenshilfe e.V. vor einigen Jahren erworben. Nachdem die Planungen für die S13 nunmehr weit vorangeschritten sind und die Bauarbeiten zur Errichtung der neuen Gleistrasse mit Stützmauer und Schallschutzwand entlang des Grundstücks im Gange sind, hat die DB Netz AG die nicht für das Projekt S13 benötigten Teile des Grundstücks zum Verkauf freigegeben. Die Stützwand der DB Netz AG und die aufstehende Lärmschutzmauer sollen bis Mitte 2021 bzw. April 2022 errichtet werden.
Fotos: Entwürfe Gerling&Schütz.