Zwölf Stelen mit zwölf Köpfen in der typischen Gestaltung durch den Künstler Giovanni Vetere stehen für die Troisdorfer Stadtteile. Das Kunstwerk hat einen neuen Standort gefunden. Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski hat es im Beisein des Künstlers sowie von Vetreterinnen und Vertretern des Heimat- und Geschichtsvereins Troisdorf (HGT) und des städtischen Kulturausschusses neu eingeweiht.
Vorgeschichte mit Dreiecken
1996 hatte der Ingenieur für Geodäsie Dr. Jens Levenhagen den Mittelpunkt der Stadt Troisdorf mit den damals 10 Stadtteilen mittels Dreiecken errechnet. Kurz nach der Wende hatte er bereits mit Kollegen den Mittelpunkt der Bundesrepublik aus West- und Ostdeutschland errechnet. Der liegt in Thüringen.
Peter Haas, Kommunalpolitiker und Heimathistoriker, kam dann prompt auf die Idee, auch den Mittelpunkt unserer Stadt berechnen zu lassen. Das ließ sich Levenhagen nicht zweimal sagen. Der errechnete Punkt liegt im IndustrieStadtpark an der Mülheimer Straße, auf dem Gelände der damaligen Firma HT Troplast.
„Das war eine komplizierte Rechnerei mit 144 Eckpunkten von Dreiecken und der Gauß’schen Formel, also quasi eine Dreiecksbeziehung. So hat Troisdorf seine Mitte gefunden. Sponsoren des Kunstwerks waren damals die HT Troplast AG, die Kreissparkasse und die damalige Raiffeisenbank“, erläuterte Bürgermeister Jablonski.
Erst 30, jetzt 50 Jahre nach der Kommunalen Neuordnung
Giovanni Vetere hatte schon früher viele Kunstwerke im Troisdorfer Stadtgebiet installiert. Im Jubiläumsjahr 1999, 30 Jahre nach der Kommunalen Neuordnung, schuf der Eitorfer Künstler das Kunstwerk „Die Zehn“ – 10 Säulen mit den berühmten symbolischen Vetere-Köpfen für die 10 Stadtteile.
Es sollte den zuvor berechneten Mittelpunkt der Stadt markieren. Das Kunstwerk fand seinen Platz vor dem damaligen Hüls-Kasino an der Mülheimer Straße, um es öffentlich zugänglich zu machen. Später ergänzte Vetere das Werk um zwei weitere Stelen für die beiden zusätzlichen Stadtteile Rotter See und West, die 1999 gebildet worden waren.
Nach der Restaurierung der Stelen, die beim Bau der Stadthalle abgebaut und gelagert werden mussten und darunter arg gelitten hatten, wurden sie restauriert und auf der Rathaus-Wiese an der Sieglarer Straße neu installiert, nur 300 Meter vom eigentlichen Mittelpunkt der Stadt entfernt. Die Initiative dazu gaben erneut Peter Haas zusammen mit Norbert Königshausen und mit ideeller und finanzieller Unterstützung des HGT.
Nicht versteckt zwischen Werkshallen
„Wir wollten das Kunstwerk nicht zwischen Werkshallen verstecken, sondern in aller Öffentlichkeit sichtbar machen. Jetzt ist quasi das Rathaus der geografische Mittelpunkt. Das Rathaus liegt ohnehin sowohl auf Sieglarer als auch auf Troisdorfer Flurstücken. Es symbolisiert die Verbindung aller 12 Stadtteile, die eine Einheit bilden. Das passt dazu, dass wir im letzten Jahr das 50jährige Bestehen dieser Einheit, der neu geformten Stadt feiern konnten“, betonte Bürgermeister Jablonski.
Er dankte allen herzlich, die sich für die Restaurierung und neue Platzierung eingesetzt haben, insbesondere Peter Haas und Norbert Königshausen vom HGT und dessen Vorsitzender Claus Chrispeels. Restauriert wurden die Stelen von Schlossermeister Jürgen Kleinholz aus Altenrath. Federführend zuständig war das städtische Kulturamt.