Der Winterdienst wird durch den städtischen Baubetriebshof jedes Jahr vom November bis März des Folgejahres organisiert und entsprechend einem Winterdienstplan durchgeführt. In 2019/2020 erfolgt der Winterdienst bis zum 21. März 2020. Der Streupflicht wird von Seiten der Stadt Troisdorf, je nach Dringlichkeitsstufe, im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten nachgekommen.
Die Streuung auf Fahrbahnen erfolgt unter Berücksichtigung ökologischer Belange mit der Empfehlung: so wenig wie möglich, so viel wie erforderlich. Um im Bedarfsfall optimal und rechtzeitig das Streusalz auf der Fahrbahn zu verteilen, setzt die Stadt vier große, elektronisch gesteuerte Streufahrzeuge ein. Hinzu kommen noch drei kleine Streufahrzeuge, die überwiegend Rad- und Gehwege bedienen. Vier Handstreukolonnen werden für die Überwege und Bushaltestellen eingesetzt.
Insgesamt sind in die Rufbereitschaft 42 Mitarbeiter des Bauhofes - abwechselnd wöchentlich je 21 Mitarbeiter - eingeteilt. Diese Mitarbeiter leisten den Winterdienst außerhalb der Dienstzeit und an den Wochenenden sowie an Feiertagen. Während der Dienstzeit beteiligen sich im Winterdienst bis zu 30 weitere Mitarbeiter.
Um rechtzeitig und optimal das Personal entsprechend der Wetterlage einzusetzen, beobachten zwei Einsatzleiter abwechselnd rund um die Uhr das Wetter und den Zustand der Fahrbahnen. Die Straßenabschnitte, die anfälliger für Reifglätte sind, werden regelmäßig abgefahren und kontrolliert. Um diese Kontrolle optimal durchzuführen und rechtzeitig eine Entscheidung über den Einsatz der Rufbereitschaft zu treffen, verfügen die Einsatzleiter über einen mobilen Computer. Mit dessen Hilfe können die aktuelle Temperatur und das Wetterradar permanent abgerufen werden.
In 30 Minuten einsatzbereit
Noch bevor Glätte entstanden ist, aktiviert der Einsatzleiter die Rufbereitschaft, die in der Regel in 30 Minuten bereit für den Einsatz ist. Das Beladen der Fahrzeuge erfolgt über Silo oder mit einem Bagger und dauert wenige Minuten. Bei zu erwartendem Schneefall werden die Schneeschilder noch im Vorfeld an die LKWs montiert.
Die Routen zum Streuen sind so festgelegt, dass Hauptverkehrsadern bis 7 Uhr gestreut werden. Leider werden die Streufahrzeuge immer wieder durch die auf der Fahrbahn parkenden Fahrzeuge behindert. Besonders bei Schneefall verlängert sich die Zeit der Räumfahrzeuge durch solche Fälle.
Auch wenn für den Winterdienst auf den Gehwegen die Anlieger zuständig sind, bleibt noch eine sehr wichtige Aufgabe für die Handkolonnen: Acht Arbeiter sorgen mit Schaufeln und Besen dafür, dass die Übergänge in den verkehrswichtigen Straßen und die Bushaltestellen bei Schnee und Eis passierbar bleiben.
Die gesamte Menge der Streumittel, die von der Stadt in einem Winter auf die Straßen verteilt werden, ist sehr unterschiedlich. In wettertechnisch ungünstigen Jahren werden 800 bis 1000 Tonnen Salz und Granulat auf die Straßen gebracht. In den letzten milden Wintern reduzierte sich die Menge des Streusalzes auf ca. 200 Tonnen.
Salz und Geld sparen mit Sole
Um sicherzustellen, dass im Winter das Streusalz nicht ausgeht, wurde ein Liefervertrag mit einem leistungsstarken Lieferanten abgeschlossen. Die Stadt unterhält ausreichend Lagerplatz für Streumittel: Zwei Silos mit einem Fassungsvermögen von 210 Tonnen sind mit Streusalz gefüllt. Mehr als 150 Tonnen Streusalz und ca. 50 Tonnen Lavagranulat sind in einem Lager untergebracht.
Um die Umwelt zu schonen, setzt die Stadt seit ein paar Jahren vermehrt auf die sparsame Methode des Streuens. Es wird eine möglichst minimale Menge an Salz auf die Straßen gebracht. Dafür wird Sole mit nur 22% Salzinhalt beigemischt. Um bei leichter Reifglätte komplett auf Salz zu verzichten und mit reiner Sole zu arbeiten, werden zurzeit Fahrzeuge technisch umgerüstet. Die Stadt besitzt eine eigene Soleanlage. Sie macht den Winterdienst unabhängig von den Engpässen bei Lieferungen und spart obendrein bis zu 25% der Beschaffungskosten.