Am 3. Dezember feiert der Maler und Bildhauer Giovanni Vetere seinen 80. Geburtstag. Viele Jahre lang hat Vetere in Troisdorf gelebt und gearbeitet. Zahlreiche Kunstwerke von ihm sind im öffentlichen Raum zu sehen und zeugen von seiner engen Beziehung zu Troisdorf.
Zum runden Geburtstag ist der Dokumentarfilm „I colori della vita – Die Farben des Lebens“ entstanden; ein Geschenk der Stadt an den Jubilar. Der Film sollte eigentlich im Dezember anlässlich einer Ausstellungseröffnung im Kunsthaus Premiere haben. Die Ausstellung wurde Corona bedingt in den Dezember 2021 verlegt. Der 60-minütige Film kann als DVD bei der Tochter des Künstlers bestellt werden: carmenvetere@galerie-inconto.de
Bürgermeister Alexander Biber gratulierte Vetere telefonisch und lud ihn ein, sich in das Goldene Buch der Stadt Troisdorf einzutragen. Biber würdigte den Künstler, der lange mit Ehefrau Brigitte und Tochter Carmen im Troisdorfer Talweg gelebt hat, auch als Initiator der Bildhauer-Symposien, die Troisdorf mit Fassadenmalertreffen als Kunststadt überregional bekannt machten. Nach seinem Umzug nach Eitorf blieb Vetere der Stadt Troisdorf stets eng verbunden.
Vetere kam als „Gastarbeiter“ aus Kalabrien nach Troisdorf. Auch die Geschichte der Gastarbeiter, der Migration allgemein und das erste Ausländerparlament Deutschlands, das in Troisdorf Anfang der 1970er Jahre gegründet worden war, waren Themen, mit denen Vetere in Troisdorf eng verbunden ist. Giovanni Vetere begann 1968 bei der Dynamit Nobel zu arbeiten und war in den 70er Jahren politisch sehr engagiert.
In seiner Kunst hat Giovanni Vetere eine eigene ausdrucksstarke Chiffre für die menschliche Gestalt und das menschliche Gesicht entwickelt. Seine reduzierten Figuren berühren den Betrachter emotional. Das gilt ebenso für seine Malerei wie für seine plastischen Arbeiten. Dass der Künstler Troisdorfs kulturelle Geschichte mitgeprägt hat, dokumentieren auch seine plastischen Arbeiten im Stadtbild. Eine dieser Skulpturen steht heute am Troisdorfer Rathaus. Im Jahr 1999 hatte Vetere den Auftrag erhalten, den Mittelpunkt der Stadt mit einem Kunstwerk zu kennzeichnen. Er schuf ein Werk, das zunächst den Titel "Die Zehn" trug. Denn Troisdorf hatte damals zehn Stadtteile. Nur ein Jahr später wurden die neuen Stadtteile West und Rotter See festgelegt. Somit wurden aus den "Zehn" die "Zehn plus Zwei". Zunächst stand das Kunstwerk auf dem geographischen Mittelpunkt der Stadt, der unweit der Mülheimer Straße auf dem ehemaligen Firmengelände der HT TroPlast liegt. Dort wurde es wegen des Neubaus der Stadthalle nebst Festplatz abgebaut und im Jahr 2019 direkt am Rathaus neu aufgestellt. Ein großformatiges Gemälde Veteres hängt heute in Sitzungsaal C im Rathaus.
Förderer und Freunde hatte und hat Vetere nicht nur in der Kunstszene, sondern auch in der Troisdorfer Kulturpolitik. So setzen sich beispielsweise die Ratsmitglieder Ivo Hurnik und Jürgen Busch für den Künstler ein und trugen so mit dazu bei, dass zahlreiche Arbeiten von Giovanni Vetere heute das Stadtbild mitprägen.