Die Gespinstmotten sind wieder unterwegs: Sträucher und Bäume in Gärten, Parks und Wäldern sind wie in jedem Jahr um diese Zeit über und über mit weißen Gespinsten bedeckt. Das sieht gespenstisch aus und gibt oft Anlass zu besorgten Anrufen beim Umweltamt der Stadt Troisdorf.
Dabei handelt es sich um die Nester der Gespinstmotten, von denen es in Europa 74 verschiedene Arten gibt. Jede Art ist in der Regel auf einen „Wirt“ spezialisiert, dessen Blattwerk komplett abgefressen wird. Vor allem befallen werden Traubenkirschen, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln oder Weiden, manchmal auch Obstbäume.
Die Raupen sind unbehaart, gelblich mit schwarzen Punkten und - was wichtig ist - ungefährlich für den Menschen. Nach kurzer Zeit verpuppen sich die Raupen. Danach erholen sich die befallenen Gehölze in der Regel und treiben bis etwa Ende Juni wieder neu aus.
Oft wird befürchtet, dass es sich bei den Gespinsten um die Nester des Eichenprozessionsspinners handeln könnte, dessen Brennhaare allergische Reaktionen auslösen können. Die weißen Gespinste ähneln - ganz anders als bei den Gespinstmotten - einem Nest, das am Stamm des Baumes hängt.
Befallen werden nur Eichen, ganz selten auch Hainbuchen. Diese Raupen sind, im Gegensatz zu den Raupen der Gespinstmotten, komplett mit Brennhaaren überzogen. Teils ziehen sie in großen Gruppen über die Bäume, um sie gemeinsam kahl zu fressen. Daher kommt die Bezeichnung „Prozession“ im Namen des Falters. In Troisdorf sind in den letzten Jahren keine Eichenprozessionsspinner aufgetreten.