Seine selbstironische Art ließ er auch an diesem Tag aufblitzen: „Ich bin von mir beeindruckt.“ Kurt P. Schneider (82) verewigte seine Unterschrift im Goldenen Buch der Stadt Troisdorf. Die Ehrung wurde ihm für sein umfassendes und detailreiches Wissen auf dem Gebiet der Heimatgeschichte zuteil, das er sehr unterhaltsam, mit Humor und Charme weitergibt.
In Sieglar, so hieß es in der Laudatio zur Verleihung des Rheinlandtalers an Schneider im Jahr 2016, kenne er jedes einzelne Haus und überraschend viele Details aus den Familiengeschichten. Schneiders besondere Gabe, in den Vorgängen der Vergangenheit die Menschen sichtbar zu machen, hat ihn u.a. zu einem einfühlsamen Stadtführer gemacht. Es ist dieses Interesse und die Begeisterung für die Menschen der Vergangenheit und Gegenwart, die Schneiders Heimatkenntnis zu ansteckender Heimatliebe werden lassen.
Anlässlich des Eintrags in das Goldene Buch der Stadt meinte Schneider bescheiden: „Das ist das Ergebnis eines langen Lebens.“ Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski mochte da nicht ganz zustimmen und sagte: „Das ist nicht nur das Ergebnis eines langen Lebens, sondern das Ergebnis von viel Einsatz für die Allgemeinheit.“
Schneiders beruflicher Werdegang begann mit einer Lehre als Tabalwarengroßhandelskaufmann. Ab 1956 diente er 34 Jahre in der Marine. Anschließend übernahm er für zehn Jahre die kaufmännische Leitung der Bäckerei Bröhl. Daneben engagierte er sich kommunalpolitisch und gehörte von 1992 bis 2014 dem Stadtrat an.
Schneiders Einsatz für seine Heimat äußert sich zudem in seiner Mitgliedschaft in 13 Vereinen. Er ist ehrenamtlicher Beauftragter für Denkmalpflege für Sieglar, Kriegsdorf und Rotter See. Den Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf hat er mitbegründet.
Anlässlich der besonderen Ehrung durch die Stadt bedankte sich Schneider für „die Freundschaft, die Sympathien und das Wohlwollen“, das ihn all die Jahre begleitet habe.
Zum Eintrag Schneiders in das Goldene Buch der Stadt Troisdorf hatten sich zahlreiche Gäste aus der Stadtgesellschaft und der Politik im Ratssaal eingefunden, u.a. die Landtagsabegeordnete Katharina Gebauer und die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker.