Überall spricht man über die digitale Bildung und Kommunen wie Troisdorf investieren dazu kräftig in ihren Schulen. Aus den Troisdorfer 12 Grundschulen und zwei Förderschulen nahmen kürzlich 250 Lehrerinnen und Lehrer am 2. Troisdorfer Digitalkongress in der Grundschule Asselbachstraße in Spich teil, den Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski eröffnete. Er wies unter anderem auf die guten Rahmenbedingungen in unserer Stadt durch den Ausbau des Glasfasernetzes und die technische Ausstattung der Schulen hin.
„Wir in Troisdorf wollen die Digitalisierung aus einem Guss“, ergänzte Schulleiter Niklas Tervooren aus der Katholischen Grundschule Müllekoven. Bereits im letzten Jahr hatte er gemeinsam mit einem Team aus Troisdorfer Schulleiterinnen Schulleiterin den 1. Troisdorfer Digitalkongress ins Leben gerufen. „In diesem Jahr wollten wir einen großen Schritt weiter gehen“, so Jessica Giebel, Schulleiterin der Janoschschule.
In monatelanger Vorarbeit wurde der Weg dazu geebnet. Zusammen mit der Stadt als Schulträger, den Medienberatern aus den Kompetenzteams Rhein-Sieg, Bonn, Leverkusen, Rheinisch-Bergischer Kreis, Düren, Rhein-Erft, den Medienkoordinatorinnen und -koordinatoren der Troisdorfer Grundschulen und jeder Menge persönlichen Engagements des Vorbereitungsteams, wurde ein „Event der Spitzenklasse“, so Tervooren, auf die Beine gestellt.
Troisdorfer Silicon Valley
Die Asselbachschule wurde dazu für einen Tag zum „Troisdorfer Silicon Valley“. Los ging es mit einem mitreißenden Impulsvortrag des Wiener Medienpädagogen und ausgewiesenen Experten Prof. Dr. Thomas Strasser. Er lenkte den Blick auf die großartigen Chancen der Digitalisierung in Grundschulen, zeigte aber auch die Grenzen auf.
„Unterricht wird nicht automatisch besser, wenn digitale Endgeräte eingesetzt werden.“, meinte der Konrektor der gastgebenden Schule und Mitorganisator Martin Reinert „Wir brauchen einen Troisdorfer Konsens darüber, wie die angestrebten Kompetenzen und Lernziele so zu erreichen sind, dass der Unterricht motivierend, pädagogisch sinnvoll und zeitgemäß für die Schülerinnen und Schüler ist“.
Vom Miniroboter bis zur Musikproduktion
Genau zu diesen Aspekten ging es nach dem Vortrag weiter in 24 Workshops mit unterschiedlichen Themen. Von der Erstellung von Stop-Motion-Filmen über das Programmieren von Minirobotern bis hin zur Musikproduktion mit Garage Band war alles dabei was digital machbar und sinnvoll für den Unterrichtseinsatz ist.
„Das war nur möglich, weil die Medienkoordinatorinnen und Medienkoordinatoren aller Troisdorfer Grundschulen seit über einem Jahr fort- und weitergebildet werden, so dass sie ihr Wissen in den Workshops streuen konnten“, berichtete Schulleiter Tervooren. “Die enge Zusammenarbeit zwischen den Troisdorfer Grundschulen ist in dieser Form einzigartig”, stellte Martin Reinert fest.
Verwaltung unterstützt die Grundschulen
Die Schulleiterinnen und Schulleiter würdigten es, dass das städtische Schulverwaltungsamt den gemeinsamen Geist der Troisdorfer Grundschulen mitträgt, für die digitale Infrastruktur und Ausstattung sorgt und sich hier eng mit der Projektgruppe der Grundschulen abstimmt. So wurde in der Stadtverwaltung unter anderem eine eigene Stelle geschaffen, um die Digitalisierung der Troisdorfer Schulen zu koordinieren.
Wie geht es nun weiter an den Troisdorfer Grundschulen? „Wir besinnen uns auf alte Werte der Troisdorfer Schulleiterrunde und das bedeutet: vernetzen, vernetzen, vernetzen“, erklärte Jassica Giebel. Zunächst werden gemeinsam erarbeitete Unterrichtsreihen und Ideen aus dem Digitalkongress auf einer gemeinsamen Plattform zur Verfügung gestellt. „Wir müssen von den Unterrichtsinhalten aus denken und dann die passenden digitalen Werkzeuge aussuchen. Und das geht am Besten gemeinsam“, betonte Tervooren.