Nach dem Kunstwerk „Begegnung“, der großen Stahlschleife vor dem Rathaus, gibt es nun ein zweites Zeichen für das friedliche Miteinander auf dem Rathausplatz: die in den Boden eingelassene Intarsie „Engel der Kulturen.“
Dieses Kunstprojekt wurde im Jahr 2008 von Carmen Dietrich und Gregor Merten initiiert und hat seitdem in vielen Städten einen Platz gefunden. Es zeigt einen Engel, der entsteht, indem in einen Kreis die drei Zeichen für die abrahamitischen Weltreligionen hineinragen: der Davidstern, das Kreuz und der Halbmond.
Zur Verlegung der Intarsie hatten sich rund 150 Menschen vor dem Rathaus versammelt. Zum großen Teil waren sie zuvor von der katholischen Kirche Sankt Hipplytus über die evangelische Stadtkirche und die Moschee bis zum Rathaus gezogen.
Dort begrüßte der stellvertretende Bürgermeister Rudolf Eich die Gäste. Er stellte heraus, dass der Engel der Kulturen „ein Symbol für Toleranz, interkulturellen Dialog und interreligiöses Miteinander der Abrahamitischen Religionen“, sei.
Und er stellte fest: „Leider stehen sich aber an vielen Orten unserer Erde diese Religionen unversöhnlich gegenüber und ihre Konflikte forderten und fordern über Jahrhunderte hinweg zahllose Opfer.
Wir haben in Europa das große Glück, dass wir in Frieden leben können und Verständnis füreinander aufbringen. Dass wir miteinander reden, und dass wir zum Beispiel in unserer Stadt gute Nachbarn und Freunde sind, egal welcher Religion wir angehören.
Besonders deutlich stelle ich das fest in Kitas, Schulen, in den vielen Sportvereinen und in unserem Mehrgenerationenhaus in Friedrich-Wilhelms-Hütte, wo Menschen verschiedenster Herkunft, Hautfarbe und Religion zusammen agieren und zu Freunden geworden sind. Hier darf man auch anders sein.
Ich bin glücklich, dass wir hier in unserer Stadt seit langem einen Gesprächskreis der Religionen, mit Vertretern aus katholischer Kirche, evangelischer Kirche und der Moschee haben. Das ist ein Beitrag zum gegenseitigen Verstehen und Miteinander in einer unübersichtlichen Welt.“
Auch der Integrationsbeauftragte der Stadt Troisdorf, Erkan Zorlu, betonte das gute Miteinander in der Stadt. Der evangelische Pfarrer Ingo Zöllich erinnerte daran, dass auch das Judentum Teil der Gemeinschaft sei – auch wenn wegen des Sabat kein offizieller Vertreter der Kölner oder Bonner Synagogengemeinde nach Troisdorf habe kommen können.
Für die Vielfalt auch innerhalb des Islam sprach der Geistliche der Alevitischen Gemeinde, Cafer Kizgen.
Mit ihren musikalischen Beiträgen bereicherten die Kita Robert-Müller-Platz und der katholische Chor Nova Cantica die Veranstaltung.
Das Kunstprojekt Engel der Kulturen ist auf Initiative des Mehrgenerationenhauses Haus International nach Troisdorf gekommen. Dort gibt es auch Informationen zum Troisdorfer Gesprächskreis der Religionen unter Tel. 02241/900-795 und Email: HoffmannC@troisdorf.de.