Theaterabend in der Stadthalle Troisdorf:

Vater - eine Tragikomödie

Szene aus dem Theaterstück Vater. Foto: Sabine Haymann.

Die Aufführung fällt aus!

(Am Donnerstag, 11. Oktober 2018, um 20 Uhr in der Stadthalle Troisdorf, Kölner Straße 167,

beginnt das bewegende Theaterstück „Vater“ von Florian Zeller. „Irgendwas Seltsames passiert. Als hätte ich kleine Löcher. Im Gedächtnis. Kriegt keiner mit. Winzig klein. Aber ich, ich spüre es“. Der 80jährige André merkt, dass sich etwas verändert. Noch lebt er allein in seiner Pariser Wohnung und versucht, vor Anne, seiner älteren Tochter, den Eindruck aufrecht zu erhalten, alles sei in Ordnung. Wobei ganz offensichtlich ist, dass er allein nicht mehr zurechtkommt.

Also organisiert sie für ihn Pflegehilfen, mit denen er sich aber ständig zerstreitet. Ein alter Mann, für den sich der Alltag mehr und mehr in ein verwirrendes Labyrinth verwandelt, auf der Spurensuche nach sich selbst. Weil seine Wahrnehmung sich immer mehr verschiebt, gerät er in eine Welt, in der seine Biografie nicht mehr gilt, weil die Welt, in der sie entstanden ist, am Verlöschen ist.

Das Besondere an „Vater“ ist die ungewöhnliche Erzählstruktur. Erlebt wird die Handlung nicht chronologisch, sondern aus der Erlebniswelt des 80jährigen. Durch diesen Trick des französischen Erfolgsautors wird der Zuschauer emotional an die Hauptperson gebunden, erlebt mit ihr dieselben Momente des Glücks, teilt mit ihr die Momente des Ausgeliefertseins, erfährt mit ihr unbegreifbare Veränderungen.

Lachen trotz traurigem Inhalt

Das klingt nach einem traurigen Theaterabend? Das Gegenteil ist der Fall. Florian Zellers Text provoziert das Lachen. Die komödiantische Dynamik ergibt sich aus den abrupten Stimmungsschwankungen der Hauptperson. „Vater“, Zellers berührendes 2012 uraufgeführtes Stück, ist nicht nur in Frankreich, sondern auch in England, einer der größten Presse- und Publikumserfolge.

Es ist erstaunlich, dass es Zeller, dem erst 35jährigen französischen Autor gelingt, dem brisanten Thema ein befreiendes Lachen abzugewinnen und trotz verstörender Präzision und gedanklicher Schärfe kein bleiernes Problemstück zu schreiben. Das aufwühlende Stück über einen alten Mann, der an Alzheimer erkrankt ist, spricht gegenwärtige Ängste an.

Der Eintritt kostet im Vorverkauf 23,95 Euro zuzüglich örtlicher Gebühren. Eintrittskarten erhält man im „Kartenhaus“ in der Stadthalle, Kölner Str. 167, gegenüber dem Rathaus, geöffnet montags bis freitags von 15 bis18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. Kartenbestellungen und Infos unter Tel. 02405/40860, info@daskartenhaus.de. Mehr Programm der Stadthalle auf www.stadthalle-troisdorf.de.)

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