Eine charmante Idee hatte der Troisdorfer Marathonläufer Hanno Rheineck (75): Mit Unterstützung der Stadt und des Stadtsportverbands lud er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sendung „Spiel ohne Grenzen“ ein, die 1968 in Troisdorf auf dem Sportplatz Carl-Diem-Straße gedreht wurde. Rheineck hatte damals selbst daran teilgenommen.
Vize-Bürgermeister Rudolf Eich begrüßte die Damen und die Herren im Rathaus. „Das Jahr 1968 war das Jahr der Anschläge auf Martin Luther King, Rudi Dutschke und Robert Kennedy. Ich war damals 16 Jahre alt und erstmals richtig verliebt“ erinnerte sich Eich. „Spiel ohne Grenzen“ hatte in Troisdorf über 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, an den Bildschirmen laut Rheineck 12 Millionen Menschen.
Es war ein sportlicher Wettkampf der besonderen und unterhaltsamen Art zwischen Mannschaften aus Troisdorf und Landau. Zum Treffen nach 50 Jahren kamen jetzt acht Mitstreiter und eine Mitstreiterin des damaligen Turniers, das europaweit ausgestrahlt worden ist. Damals waren es 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem damaligen Aschenplatz. „Hätten wir damals schon Kunstrasen gehabt, hätten wir bestimmt gewonnen“, sagte Fritz Zimmermann als einer der Veteranen augenzwinkernd. Denn die Mannschaft aus Landau obsiegte.
Zuvor hatte der Troisdorfer Leo Pöppel die Sportvereine angeschrieben und um Mitspieler geworben. Die meldeten sich dann auch nach und nach und bildeten die Troisdorfer Mannschaft. Ein halbes Jahr lang hat Rheineck jetzt nach den damaligen Teilnehmern recherchiert, hatte aber auch nicht alle Adressen. Manche der ehemaligen Teilnehmer sind schon gestorben, andere waren nicht mehr mobil.
Dirk-Ulrich Lauer, Vorsitzender des Stadtsportverbands und erst ein Jahr nach dem großen TV-Ereignis geboren, dankte Rheineck für die Idee und das Engagment. Danach ging es gemeinsam zum Sportplatz, um Erinnerungen aufzufrischen, und später zum gemeinsamen Essen im Hotel Primula. Dort schauten Carola Antweiler, Hanno Rheineck, Christian Uzunoff, Friedhelm Zimmermann, Walter Gerecke, Franz Günter Weiß, Karl Josef Schlimgen, Kurt Unglaube und Hans-Jürgen Tafel eine Filmaufzeichnung der damaligen Spiele an.
Einen Beitrag im WDR Lokalzeit Bonn findet man in deren Mediathek vom 17.5.2018.
Spiel ohne Grenzen ist Legende und war Kult. Von 1965 bis 1982 war es beliebte Fernseh-Spiel- und Unterhaltungsshow und neben dem Grand Prix de la Chanson die einzige wiederkehrende sprachübergreifende Unterhaltungssendung im ARD. Sie wurde vom WDR mit Sendern in Belgien, Frankreich, Italien und der Schweiz zusammen produziert. Im Rahmen der Eurovision wurde sie live übertragen. Zuerst mit Armin Dahl, später mit Camillo Felgen und danach Heribert Fassbender, Co-Moderator war Frank Elstner.