Die Sanierung der Fenster des Herrenhauses auf Burg Wissem ist beendet. Das Gebäude strahlt in alter Pracht, ist aber jetzt vor Wind und Wetter besser geschützt. Von Mitte 2016 bis Frühjahr 2018 wurden die historischen Holzfenster denkmalgerecht saniert und energetisch aufgewertet. Außerdem wurden Teile der Fassade renoviert. Während der Sanierungsarbeiten lief der Museumsbetrieb weiter.
Die Fassade des eindrucksvollen Baudenkmals wies diverse Schäden durch Feuchtigkeit auf. Die historischen Holzfenster mit Einscheibenverglasung waren renovierungsbedürftig und wurden in Abstimmung mit dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland umfassend saniert und energetisch ertüchtigt.
Feuchtigkeit wirkte sich aus
Konstruktionsmängel an Fensterbänken und Dachgesimsen, durch die Feuchtigkeit eindrang, sowie Frostschäden hatten im Laufe der Jahre eine Schädigung der Fenster und der sie umgebenden Fassadenteile verursacht. Im Frühjahr 2016 wurden die Schäden zunächst begutachtet und es wurde ein Maßnahmenkatalog mitsamt Kostenplan erstellt. Die anfangs geschätzten Sanierungskosten von einer Million Euro konnten im Ergebnis unterschritten werden, obwohl zusätzlich unvorhergesehene Reparaturen im Bereich der Dachgesimse und der Turmhauben durchzuführen waren.
Leinöl und Denkmalpflege
Die Sanierung der Fenster erfolgte durch anerkannte Fachbetriebe für Denkmalpflege. Im Vordergrund stand die maximale Erhaltung vorhandener Originalsubstanz und möglichst sparsamer Ersatz schadhafter Holzteile.
Die mit weitgehend originalen Scheiben neu verglasten Fensterflügel wurden mit einem denkmalgerechten Anstrichsystem auf Leinölbasis behandelt, das bei weiterer Pflege einerseits oberflächlichen Wetterschutz bietet und andererseits der Entstehung von Fäulnisschäden vorbeugt.
Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf die handwerkliche Herstellung der Fensterbankanschlüsse gerichtet. Für einen konstruktiven Wetterschutz wurden langlebige, wartungsarme Detaillösungen erarbeitet und durch qualifizierte Klempner fachgerecht ausgeführt.
Innenfenster für Wärmedämmung
Um den Energiebedarf des Gebäudes zu verringern, erfolgte eine nach bauphysikalischen und -konstruktiven sowie denkmalpflegerischen Gesichtspunkten konzipierte bessere Wärmedämmung im Bereich der Fenster.
Etwa 70 Prozent des historischen Fensterbestandes wurde nach innen mit isolierverglasten Innenvorfenstern aus filigranen Stahlprofilen bestückt. Alternativ kamen an einigen Fenstern sogenannte Energiespar-Vorsatzscheiben zum Einsatz.
Zuschuss aus Fördermitteln
Wegen des laufenden Museumsbetriebs und wechselnder Ausstellungen wurden die Arbeiten ab Mitte 2016 in mehreren Abschnitten bis Ende 2017 durchgeführt. Die Terminvorgaben wurden eingehalten, nach dem die Restarbeiten außerhalb der Ausstellungsbereiche kürzlich abgeschlossen worden waren.
Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf knapp 1 Million Euro. Aus Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes des Bundes erhält die Stadt einen Zuschuss von 90 % zu den Baukosten. Das Bauvorhaben wurde durch das Amt für Zentrales Gebäudemanagement der Stadt Troisdorf in Eigenregie geplant und umgesetzt.