Fledermäuse gehören zu den wenigen Tieren, die lautlos in der Nacht fliegen. Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und Wasserfledermaus sind die häufigsten Vertreter der in Deutschland vorkommenden 25 Arten, wovon 17 Arten in der Gefährdungskategorie der Roten Liste geführt werden. Auch im Troisdorfer Stadtgebiet sind diverse Fledermausarten anzutreffen. Die Hauptgründe für die Gefährdung der Fledermäuse sind Nahrungsmangel, Mangel an geeigneten Quartieren und der Einsatz von giftigen Stoffen.
Fledermäuse ernähren sich in der Regel von Insekten, die nacht- oder dämmerungsaktiv sind, insbesondere von Fliegen, Mücken, Heuschrecken, Nachtfaltern, etc. Bei der Jagd verlässt sich die Fledermaus, auch wenn sie gut sehen kann, auf ihren Gehörsinn unter Nutzung von Ultraschall-Echos. Nach dem Winterschlaf sind die Tiere vom Frühjahr bis zum Herbst aktiv. Sie fressen pro Nacht bis zu einem Drittel des eigenen Körpergewichtes, also bis zu zehn Gramm oder bis zu 2 kg in einem Jahr. Fledermäuse tragen somit zur biologischen Schädlingsregulierung bei. Leider sind Insekten oft mit Pflanzenschutzmittel belastet. Die mit der Nahrung aufgenommenen Gifte häufen sich in den Tieren an und schwächen sie und den Nachwuchs. Fledermäuse sind deshalb nicht nur auf eine ausreichende Menge an Insekten angewiesen, sondern auch auf unbelastete Insekten.
Der Mangel an geeigneten Quartieren ist ein weiterer Faktor, der Fledermäuse gefährdet. Die Tiere brauchen im Winter Quartiere in Höhlen, Stollen oder Kellern und im Sommer Schlafplätze, wie z.B. Altholzbestände, Dachstühle etc.
Höhlen und Stollen dürfen als Winterquartiere deshalb gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März nicht betreten werden. Altholzbestände sind in Forstflächen möglichst zu erhalten und Bäume mit Höhlungen, die durch Fledermäuse besiedelt werden können, sollten nach Möglichkeit stehen bleiben. Weiter gehört der Schutz und Erhalt von vielfältigen Strukturen in der Landschaft wie Hecken und Alleen dazu.
Fledermäuse zählen zu den Kulturfolgern, da sie z. T. in Gebäuden leben. Jeder kann daher etwas für die Tiere tun, z. B. indem Dächer nicht hermetisch verschlossen werden, auf den Dachböden keine giftigen Holzschutzmittel eingesetzt oder die Tiere nicht vertrieben bzw. im Winter nicht gestört werden. Das Anbringen von Fledermauskästen hilft dann, wenn natürliche Quartiere fehlen.