Es war ein ungewöhnlicher Anblick auf dem großen Teich im romantischen Vogelpark an der Parkstraße: Ein schweres Amphibienfahrzeug mit Paddeln zog lautstark seine Runden auf dem Wasser und der Fahrer holte dicke Äste, weiteres Gehölz und Schrott aus dem Teich. Markus Beiten setzte im Auftrag der Stadt schweres Gerät zur Reinigung des Teichs ein. Hinterher kamen Mikroorganismen gegen Morast und Faulgeruch zum Einsatz.
Die Enten auf dem Teich und die Schildkröten am Rand schienen wenig beeindruckt von den überraschenden Aktivitäten auf ihrem Gewässer. Es muss gereinigt werden, weil sich eine dicke Sedimentschicht auf dem Grund gebildet hatte. Eine konventionelle Ausbaggerung hätte 50.000 bis 60.000 Euro gekostet. Markus Beiten ist mit seiner Maschine einer schwedischen Firma und seiner Idee mit den winzigen Helfern kostengünstiger und bleibt unter 10.000 Euro.
Viel Unrat und Holz eingesammelt
Beiten aus dem Ort mit dem passenden Namen Waldfeucht sammelte Unrat aus dem 1.700 Quadratmeter großen Teich, darunter leere Bierkisten und die Reste eines Motorrads. Danach injizierte er mit einer Spezialspritze die Mikroorganismen in den Schlamm am Teichboden. Sie zersetzen in mühevoller „Kleinarbeit“ alle organischen Bestandteile, die sonst bei Hitze übel riechen würden.
„Durch das Füttern der Vögel und Schildkröten kommen zum einen immer mehr Tiere zum Teich, zum anderen landet immer mehr Abfall und Tierkot im Wasser. Das führte im Laufe der Zeit zu 50 bis 80 Zentimeter dicken Ablagerungen und bei Hitze kommen Faulgase an die Oberfläche. Der Teich droht dann zu verlanden“, erklärte Thomas Pätzold den Grund für die dringend notwendige Reinigungsmaßnahme. Er ist Sachgebietsleiter Grünflächen im städtischen Amt für Umwelt- und Klimaschutz.