Die Troisdorfer Grundschulen haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam fit für den Einsatz moderner Medien im Unterricht zu machen. Das Ziel: eine zeitgemäße Unterrichtskultur mit iPad und vielen guten Ideen, wie man die Geräte im Unterricht einsetzen kann.
Alle Grundschulleiterinnen und -leiter, Vertreter der weiterführenden Schulen, Schulderzernent Heinz Eschbach und Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski haben sich zu einer Auftaktveranstaltung in der Aula des Heinrich-Böll-Gymnasiums getroffen.
„Wir machen uns gemeinsam auf den Weg“, freut sich Niklas Tervooren, Schulleiter der KGS Müllekoven und Koordinator der Gruppe, die den digitalen Wandel an den Troisdorfer Grundschulen antreibt. Dazu zählen auch Ingo Harens, Schulleiter aus Bergheim, Jessica Giebel von der Janoschschule in Oberlar, Martin Reinert, Konrektor der Grundschule Asselbachstraße, und Wolfgang Wirtz vom Medienkompetenzzentrum des Rhein-Sieg-Kreises, das die Troisdorfer Initiative tatkräftig unterstützt.
Nicht mehr jede einzelne Schule erprobt künftig für sich den Einsatz von Tablet-Computern und anderen Hilfsmitteln. Vielmehr kooperieren nun alle Grundschulen.
Ganz praktisch begann das schon im Rahmen der Auftaktveranstaltung. In zahlreichen Workshops konnten die Lehrerinnen und Lehrer verschiedenste Einsatzmöglichkeiten von iPads für ihre Arbeit kennenlernen und gleich selber ausprobieren sowie sich über Erfahrungen untereinander austauschen und sich gegenseitig helfen. Für die kommenden Monate sind weitere Fortbildungen und Veranstaltungen zum Thema geplant.
Zunächst sollen die Geräte die Lehrer dabei unterstützen, geeignete Unterrichtsinhalte zeitgemäß digital aufzubereiten, so dass die Lernbereitschaft der Kinder animiert und verstärkt wird. Auch lassen sich individualisierte Zuschnitte des Unterrichtsstoffs mit einem iPad einfacher realisieren als mit Kopierer oder Overheadprojektor.
Die Tablets sollen aber nicht nur Hilfsmittel für die Lehrer sein, um Lernprozesse optimal zu unterstützen. Im zweiten Schritt sollen auch die Schülerinnen und Schüler mit den iPads im Unterricht arbeiten, um sich als kompetente Nutzer durch die digitale Welt bewegen zu können und um die vielen Vorteile der Computer für den Wissenserwerb nutzen zu können.
Bardo Herzig, Professor für Didaktik und Schulpädagogik an der Universität Paderborn, hielt einen Vortrag im Rahmen der Auftaktveranstaltung. Er vertritt die Auffassung, dass der Blick unter die programmierten Benutzeroberflächen ein wichtiger Erkenntnisgewinn sei. Denn im digitalen Alltag seien die Menschen ständig in Berührung mit Algorithmen, die großen Einfluss auf das Leben hätten.
Auf dem Weg zum zeitgemäßen Unterricht in den Grundschulen gebe es drei große „W“, betont Schulleiter Tervooren: Werkzeug, Wissen und Wille. „Der Wille ist da“, fasst der Müllekovener Schulleiter die Aufbruchstimmung an den Troisdorfer Grundschulen zusammen. Werkzeuge sind mit den iPads ebenfalls vorhanden. Und das Wissen wird in den kommenden Monaten vermittelt und in der Praxis erprobt.
Da die digitale Kompetenz an weiterführenden Schulen ebenfalls eine immer größere Rolle spielt, kommt die Initiative der Grundschulen in Zusammenarbeit mit dem Schulamt auch bei den weiterführenden Schulen gut an. Denn Schülerinnen und Schüler, die beim Übergang von der Grundschule die modernen Medien sinnvoll für ihren Wissenserwerb einzusetzen wissen, haben es auch später im Leben leichter.