Am Sonntag, 25. Februar 2018, um 11 Uhr eröffnet im Bildermuseum auf Burg Wissem, Burgallee 1, die Ausstellung „Vater und Sohn – Bildgeschichten von e.o.plauen und Ulf K.“
Selten ist das Verhältnis zwischen Vater und Sohn so konzentriert, sensibel und heiter dargestellt worden, wie von Erich Ohser. Und das in der Nazi-Zeit, in der Väter und Söhne vor allem gehorchen mussten.
Nach einem zwischenzeitlichen Berufsverbot durch die Nazis veröffentlichte Ohser unter dem Namen o.e.plauen von Ende 1934 bis 1937 in der Berliner Illustrirten Zeitung seine Bildgeschichten von Vater und Sohn. Das sind heitere und pointierte Szenen ohne Worte, die in wenigen Zeichnungen lebendig werden.
Der eher kugelförmige Vater mit Schnauzbart und sein strubbeliger, umtriebiger Sohn geben ein liebenswertes Gespann ab – weil alle Konflikte sich in der Liebe zwischen Vater und Sohn auflösen.
Der große Erfolg dieser Bildgeschichten beruhte vermutlich auch darauf, dass die Darstellung dieser glücklichen Vater-Sohn-Beziehung dem Familienbild der Nazis widersprach, das den Mann hartherzig wollte und die Frau für die Erziehungsarbeit vorsah.
Dr. Pauline Liesen, die Leiterin des Bilderbuchmuseums auf Burg Wissem, hat die Ausstellung gemeinsam mit der Stiftung im sächsischen Plauen zusammengestellt, die viele Originalzeichnungen des Künstlers Erich Ohser alias o.e.plauen verwaltet und ausstellt.
Das Bilderbuchmuseum zeigt im Erdgeschoss viele Originale Ohsers. Ein Nebenraum ist einer Fortsetzung der Bildgeschichten über Vater und Sohn gewidmet. Denn seit einigen Jahren erzählt der aus Oberhausen stammende Künstler Ulf K. die Geschichten auf seine Art neu. Neue Geschichten von Vater und Sohn heißen die drei Bände denn auch, die davon mittlerweile vorliegen. Einige der Zeichnungen, teilweise auch die zugrundeliegenden Skizzen sind zu sehen und geben einen Einblick in den kreativen Prozess.
Die Ausstellung „Vater und Sohn – Bildgeschichten von e.o.plauen und Ulf K.“ ist bis zum 1. Juli im Bilderbuchmusem zu sehen.