Rolf Möller erinnert sich an die Vernissage seiner Emaille-Bilder 1972 in der Jugend-Kultkneipe
Zum ersten Abendmarkt auf dem Fischerplatz am Freitag, 4. Mai, ab 18 Uhr, veranstaltet die Stadt Troisdorf im Rahmen der Zukunfts-Initiative Troisdorf, ZiTi, eine Meeting-Revival-Party. Sie findet statt in den Räumen und auf der Terrasse des StadtBierhauses am Fischerplatz. Um die Ecke in der Alten Poststraße befand sich das Meeting – die Kneipe war in den 70er- und 80er-Jahren ein Hotspot der damals noch jungen Babyboomer-Generation. Gäste von damals erzählen ihre Geschichte.
Das Meeting war ursprünglich als Kneipe und Galerie ausgelegt. Künstler wie der Fotograf Rainer Griese, der auch international mit seinen Werken Renommee errang, stellten hier aus. Mit Exponaten war auch Rolf Möller, Geburtsjahrgang 1948, späterer Leiter der Janosch-Schule Oberlar, präsent. Er, der auf dem Weg ins Lehramt Kunst studierte, stellte 1972 im Meeting Emaillebilder aus. „Ich hatte mich mit dem Chemiker Georg Bach zusammengetan und wir haben in einem selbst gebauten Brennofen mit Emaille experimentiert. Das war ein Rohstoff, der in Troisdorf hergestellt wurde“, erklärte er im Gespräch mit Ziti. Die Werke waren teilweise geometrisch abstrakt, wie es in den 70ern im Zeichen von Victor Vasarely und anderen en vogue war.
Über die Vernissage im Meeting berichtete der Troisdorfer Journalist Klaus Schmitz am 25. Februar 1972 – Zitat: Noch sind Emaillebilder verhältnismäßig unbekannt. Die beiden Aussteller (Rolf Möller und Georg Bach, die Red.) sehen hier Ihre Chance: „Wir wollen Emaille bekanntmachen.“
„Die Vernissage geriet zur Fete mit Freunden“, erklärt Möller im Gespräch mit ZiTi. Politisch war es im Meeting seinen Worten nach immer. Es wurde viel diskutiert seinerzeit – im Zentrum Willy Brandt, der viele junge Menschen mit seinem Leitspruch „Mehr Demokratie wagen“ faszinierte. Möller war später langjährig Mitglied im Stadtrat. Angesprochen hat ihn der damalige Sieglarer Arzt Dr. Horst Tullius – „das war im Meeting“, wie er sich erinnert.
„Progressiv“ war das Meeting seinen Worten nach auch akustisch. „Gespielt wurde Beat, Stones und Beatles“. Immer wieder waren auch Mitglieder der Band „We“ zu sehen, die in einem kleinen Haus in der Nähe des Jugendzentrums OT am Pfarrer-Kenntemich-Platz probte.
Die Meeting-Revival-Party findet statt zum ersten Abendmarkt 2018 am Freitag, 4. Mai, auf dem Fischerplatz. Dieses Format hat neues Leben in diesen früheren gesellschaftlichen Hotspot im Bereich Alte Poststraße/Hippolytusstraße gebracht. Einer der Schwerpunkte im Förderpaket des laufenden Innenstadtumbaus im Rahmen von ZiTi ist die Stärkung des sozialen und kulturellen Lebens.
ACHTUNG:
Zur Vorbereitung der Meeting-Revival-Party in den Räumen und auf der Terrasse suchen wir Ihre/Eure Geschichten. Wer hat sich im Meeting kennengelernt und möglicherweise später geheiratet? Wer hat Anekdoten aus dieser Zeit zu berichten? Wer hat noch Fotos aus dieser Zeit, die veröffentlicht werden können? Kontakt: Carsten Seim, Absolut Avaris GbR, Realisierung der Ziti-Kampagne der Stadt Troisdorf, Tel. 0179 2043542, c.seim@avaris-konzept.de.
ZiTi kürzt den Projektnamen „Zukunfts-Initiative Troisdorf-Innenstadt“ ab. Flankiert werden die Maßnahmen zu Umbau und Neugestaltung der Fußgängerzone durch die ZiTi-Kampagne. Sie wirbt für ein neues Bewusstsein für das Troisdorfer Zentrum und seine Stärken. Sie informiert die Öffentlichkeit zudem über den Verlauf der Baumaßnahmen. Mehr dazu im Internet unter www.troisdorf.city/ZiTi.