Zum ersten Abendmarkt auf dem Fischerplatz am Freitag, 4. Mai, ab 18 Uhr, wird die Zukunfts-Initiative Troisdorf, ZiTi, eine Meeting-Revival-Party veranstalten. Sie findet statt in den Räumen und auf der Terrasse des StadtBierhauses am Fischerplatz. Um die Ecke in der Alten Poststraße befand sich das Meeting – die Kneipe war in den 70er- und 80er-Jahren ein Hotspot der damals noch jungen Babyboomer-Generation. Gäste von damals erzählen ihre Geschichte. Hier die Erinnerungen des Troisdorfer Malers Josef Hawle, der damals in der Kultkneipe verkehrte und dort als junger Künstler in den 70er-Jahren Bilder ausstellte.
Hawle im Gespräch mit ZiTi: „Troisdorfer Jugendliche pendelten im Sommer zwischen Meeting, Freibad – die Musik hatte man per Transistorradio dabei – und Sportvereinen. Darüber hinaus gab es sogenannte Beatbälle zum Beispiel im Saal zur Küz, die um 22 Uhr sittsam dichtmachten. Da hatten Väter und Mütter keine Bedenken, ihre Kinder hinzulassen.“ Nur: Was machte man danach? „Für junge Leute in den 70ern war das Meeting alternativlos. Es war die Kneipe, wo die Langhaarigen verkehrten und damit Eltern-freie Zone.“
Hawle studierte damals Design an den Kölner Werkschulen und hatte zudem eine Ausbildung zum Typographen mit Meisterabschluss gemacht, „weil mein Vater wollte, dass ich etwas Anständiges lerne“. Für Heidi und Paul Jaumann entwickelte er das Logo der Kneipe: „konzentrische Kreise hinter dem Meeting-Schriftzug – das sollte deutlich machen, dass dieses Lokal im Mittelpunkt des Lebens seiner jungen Gäste stand. Die Informationen inklusive Adresse waren – wie es damals in Mode war – durchgängig klein geschrieben.“ In den 70er-Jahren stellte Hawle im Meeting, das auch Galerie war, eigene surrealistische Bilder aus.
Josef Hawle gründete mit 17 Jahren 1969 die Beatband Subjects. Beteiligte waren sein Bruder Gerd Hawle und Josef Hawle sowie Friedbert „Fred“ Haas, Peter Frey und Walter Bröhl. „Natürlich sind wir bei Heidi und Paul verkehrt.“ Gäste des Meetings brachte einst ein Stück der Subjects in die Hitparade. Hawle: „Wir haben damals alle Radio Luxemburg gehört. Man konnte per Telefon dafür voten. Ich habe die Gäste in meiner Stammkneipe gebeten, für unser Stück bei Radio Luxemburg anzurufen – und so kam es dazu, dass wir in der Radio Luxemburg-Hitparade bis auf Platz 4 kletterten.“
„Das Meeting war ein Ort intensiver Diskussion“, so Hawle. „Die Seiten waren damals eindeutiger definiert als heute, wo es in der Musik, aber auch in der Politik so viele Richtungen gab. Die Seiten waren einfach klarer – zwischen West und Ost in der Welt, zwischen Beatles-Fraktion und Stones-Fraktion, es gab CDU-Anhänger und Sozialdemokraten. Jeder in der Kneipe wusste, wo der andere stand. Man kannte sich eben. Im Meeting tagten die Unterstützer des damaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Wim Nöbel, die später teilweise selbst politische Karriere machten. Das Meeting war auch eine Art Spieler-Transfermarkt: Vereine wie der TuS Oberlar warben sich gegenseitig die besten Spieler ab.“
Haben Sie ähnliche Anekdoten aus dem Meeting. Zur Vorbereitung der Meeting-Revival-Party in den Räumen und auf der Terrasse des StadBierhauses suchen wir Ihre/Eure Geschichten. Wer hat sich im Meeting kennengelernt und möglicherweise später geheiratet? Wer hat Anekdoten aus dieser Zeit zu berichten? Wer hat noch Fotos, die veröffentlicht werden können? Kontakt: Carsten Seim, Absolut Avaris GbR, Realisierung der Ziti-Kampagne der Stadt Troisdorf, Tel. 0179 2043542, c.seim@avaris-konzept.de.
Die Meeting-Revival-Party findet statt zum ersten Abendmarkt 2018 am Freitag, 4. Mai, auf dem Fischerplatz. Dieses von ZiTi mit inszenierte Format hat neues Leben in diesen früheren gesellschaftlichen Hotspot im Bereich Alte Poststraße/Hippolytusstraße gebracht. Einer der Schwerpunkte im Förderpaket des laufenden Innenstadtumbaus im Rahmen von ZiTi ist die Stärkung des sozialen und kulturellen Lebens.
ZiTi kürzt den Projektnamen „Zukunfts-Initiative Troisdorf-Innenstadt“ ab. Flankiert werden die Maßnahmen zu Umbau und Neugestaltung der Fußgängerzone durch die ZiTi-Kampagne. Sie wirbt für ein neues Bewusstsein für das Troisdorfer Zentrum und seine Stärken. Sie informiert die Öffentlichkeit zudem über den Verlauf der Baumaßnahmen. Mehr dazu im Internet unter www.troisdorf.city/ZiTi.