Der Winterdienst wird durch den städtischen Bauhof jedes Jahr von November bis März des Folgejahres organisiert und entsprechend dem Winterdienstplan durchgeführt. Der Streupflicht kommt die Stadt Troisdorf mit ihren Räum- und Streufahrzeugen nach. Technischer Beigeordneter Walter Schaaf übergab dem Leiter des Bauhofs, Carsten Walbröhl, dazu jetzt einen neuen MAN-LKW. Das Fahrzeug hat 220 PS und kostete mit der Sonderausstattung 165.000 Euro. Damit kann auch Sole-Salz-Gemisch verteilt werden.
Auf Fahrbahnen erfolgt das Streuen unter Berücksichtigung ökologischer Belange mit der Empfehlung: so wenig wie möglich, jedoch so viel wie erforderlich. Um im Bedarfsfall optimal und rechtzeitig das Streusalz auf der Fahrbahn zu verteilen, setzt die Stadt vier große Fahrzeuge mit elektronisch gesteuertem Streuverfahren ein. Hinzu kommen noch drei kleine Streufahrzeuge, die überwiegend Rad- und Gehwege bedienen. Drei Handstreukolonnen werden für die Überwege und Bushaltestellen eingesetzt.
Rufbereitschaft mit 42 Mitarbeitern
In der Rufbereitschaft des Bauhofes sind 42 Mitarbeiter, abwechselnd wöchentlich je 21 Mitarbeiter im Einsatz. Diese Mitarbeiter leisten den Winterdienst außerhalb der Dienstzeit und an den Wochenenden sowie an Feiertagen. Während der Dienstzeit beteiligen sich im Winterdienst bis zu 30 weitere Mitarbeiter.
Um das Personal rechtzeitig und optimal entsprechend der Wetterlage einzusetzen, beobachten zwei Einsatzleiter abwechselnd, praktisch rund um die Uhr, das Wetter und den Zustand der Fahrbahnen. Die Straßenabschnitte, die anfälliger für Reifglätte sind, werden regelmäßig abgefahren und kontrolliert. Um diese Kontrolle optimal durchzuführen und rechtzeitig eine Entscheidung über den Einsatz der Rufbereitschaft zu treffen, verfügen die Einsatzleiter über einen mobilen Computer. Damit kann die aktuelle Temperatur und das Wetterradar permanent abgerufen werden.
Noch bevor Glätte entstanden ist, aktiviert der Einsatzleiter die Rufbereitschaft, die in der Regel in 30 Minuten einsatzbereit ist. Das Beladen der Fahrzeuge erfolgt über ein Silo oder mit einem Bagger und dauert wenige Minuten. Bei zu erwartendem Schneefall werden frühzeitig die Schneeschilder zum Räumen montiert. Die Routen zum Streuen sind so festgelegt, dass Hauptverkehrsadern bis um 7 Uhr gestreut werden.
Schneeräumen auch per Hand
Auch wenn für den Winterdienst auf den Gehwegen die Anlieger zuständig sind, bleibt für die Handkolonnen des Bauhofs noch eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen. Acht Arbeiter sorgen dafür, dass die Übergänge in den verkehrswichtigen Straßen bei Schnee und Eis passierbar bleiben. „Auch an den ausgebauten Bushaltestellen sind diese Arbeiter mit Schneeschaufeln und Besen tätig. Das ist ein sehr anstrengender Job, denn viele Flächen werden freigeschaufelt und danach abgestreut“, berichtete Bauhofleiter Carsten Walbröhl.
Die Menge der Streumittel, die von der Stadt in einem Winter auf die Straßen verteilt werden, ist natürlich wetterabhängig. In wettertechnisch schwierigen Jahren werden 800 bis 1000 Tonnen Salz und Granulat auf die Straßen gebracht. Um sicherzustellen, dass das Streusalz nicht knapp wird, wurde mit einem leistungsstarken Lieferanten ein Liefervertrag abgeschlossen.
Zwei Silos und ein Lager mit Streusalz
Die Stadt unterhält außerdem ausreichend Lagerplatz für Streumittel: Zwei Silos mit einem Fassungsvermögen von 210 Tonnen sind mit Streusalz gefüllt. Mehr als 150 Tonnen Streusalz und ca.30 Tonnen Lavagranulat sind in einem Lager untergebracht.
Um die Umwelt zu schonen, setzt die Stadt Troisdorf schon seit ein paar Jahren vermehrt auf die sparsamere Methode des Streuens. Es wird eine möglichst minimale Menge an Salz auf die Straßen gebracht. Dafür wird Sole, die nur 22% Salz beinhaltet, beigemischt. Um bei leichter Reifglätte komplett auf Salz verzichten und mit reiner Sole arbeiten zu können, werden zurzeit Fahrzeuge teilweise umgerüstet oder auch ausgetauscht.
Neue moderne Sole-Anlage
Dazu hat die Stadt in eine moderne Sole-Anlage investiert. Diese Anlage stellt die Solle in ausreichender Menge her, macht dadurch den Winterdienst unabhängig von den Engpässen bei Lieferungen im Winter und spart auch noch bis zu 25% der Beschaffungskosten für Streumittel.
„Leider werden die Streufahrzeuge immer wieder durch die auf der Fahrbahn parkenden Fahrzeuge in ihrer Arbeit behindert. Besonders bei Schneefall verlängert sich die Einsatzzeit der Räumfahrzeuge dadurch“, erklärte Walbröhl und bittet alle Autofahrer um besondere Rücksicht beim Fahren und Parken bei Schneefall.