Blumenwiese statt gepflegter Rasen? Immer wieder kommen Bürgerinnen und Bürger mit dem Vorschlag auf die Troisdorfer Stadtverwaltung zu, doch einmal Blumenwiesen in den Grünanlagen einzusäen anstatt vorhandene Rasenflächen intensiv zu mähen. Auch der NABU Rhein-Sieg e.V., Partner der Stadt beim Betrieb des Portals Wahner Heide auf Burg Wissem, hat angeregt, durch Einsaat einer Blumenwiese etwas für die Insektenfauna zu tun.
Die Ideen fallen beim Amt für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt, zu dem auch die Pflege der Grünflächen gehört, auf „fruchtbaren Boden“. Nun ist die Art des Grüns immer auch abhängig von dessen Funktion. Ein Rasen, der intensiv bespielt werden soll und auf dem Veranstaltungen stattfinden, kann nicht genauso aussehen wie eine Blumenwiese, die kaum betreten wird. Es eignet sich also nicht jede Fläche als Blumenareal.
Geeigneter Boden, geeignetes Saatgut
Auch sollen durch die Anlage einer solchen Fläche mit Blumen keine Mehrkosten entstehen. Das bedeutet, dass die Saatgutmischung so geeignet für die Region und den Boden sein muss, dass man über möglichst viele Jahre hinweg ohne weiteres Zutun eine attraktive Blühfläche vorfindet, die nur im Juni (mit Abräumen des Schnittguts) und ein zweites Mal im September gemäht werden muss.
Da die Stadt Troisdorf derzeit ein Pflegekonzept für die Grünflächen und das sogenannte Straßenbegleitgrün aufstellt, in dem auch Gestaltungs- und Pflegealternativen beleuchtet werden, interessiert es natürlich sehr, mit welchen Saatgutmischungen man konkret und erfolgreich im Bereich der Burg Wissem arbeiten kann.
Testflächen für die Aussaat
Daher wurden zwei Testflächen auf der Rasenfläche vor der Burg für die Einsaat einer Blumenwiese vorbereitet. Die Einsaat erfolgt in den nächsten Tagen durch einen Mitarbeiter der Bio-Station Rhein-Sieg, mit der das Umweltamt bei diesem Projekt - wie bei vielen weiteren in Stadtgebiet - kooperiert.
Wer sich mit dem Thema schon beschäftigt hat weiß, dass die Flächen sich während der Vegetationsperiode sehr verändern. Blumen bilden Samen und werden gelb oder braun, Stängel knicken ein. Jedenfalls werden die Flächen nicht den ganzen Sommer über „sauber und ordentlich und bunt“ sein.
Die Verwaltung ist sehr gespannt auf die Resonanz in der Bevölkerung auf diesen Test. Während der Testphase sollen nicht nur die Beobachtungen der Biologen und Naturschützer gesammelt werden, sondern auch die der Bürgerinnen und Bürger. Einen Fragebogen dazu kann man nachfolgend herunterladen, ausfüllen und ausdrucken oder man findet ihn ausgedruckt in der Tourist-Information und im Portal Wahner Heide auf Burg Wissem, Burgallee.