Band 46 der Troisdorfer Jahreshefte ist erschienen. In 21 reich bebilderten Textbeiträgen von 17 Autoren erfährt der Leser auf 144 Seiten wieder Interessantes aus der Troisdorfer Geschichte und Gegenwart. Herausgeber ist seit 2005 der Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf. Das Buch ist ein beliebtes Weihnachtsgeschenk nicht nur für Troisdorfer.
Das Titelfoto von Thomas Ley zeigt den Blick vom Fuße des Fliegenberges auf Heide und Siegburger Abtei - „Troisdorf grüßt Siegburg“.
Die Leser können sich auf folgende Textbeiträge freuen:
„Friedrich Möller und die ‚Germanen an der Römerstraße‘“ lautet die Überschrift des ersten Aufsatzes, geschrieben von Peter Haas. Der Autor zeichnet das bewegte Leben und Schaffen des Bildhauers Friedrich Möller nach und beweist, dass dessen 1940 eingeweihtes Kunstwerk an der Ecke Römerstraße-Ursulaplatz nicht als Nazi-Kitsch zu klassifizieren ist, sondern als Mahnmal für das friedliche Zusammenleben der Völker gedacht war.
Im folgenden Beitrag wird „Bernhard Rohde“ von Klaus Dettmann als „Lehrer und Gelehrter“ gewürdigt.
Dr. Hanns Noppeney berichtet unter dem Titel „Dr. Arthur Eichengrün, ein (fast vergessener) Ideengeber bei den ersten Kunststoffen in Troisdorf“ von der Bedeutung des darin genannten Chemikers auch für die Troisdorfer Kunststoffindustrie und davon, wie dieser unter den Nazis als Jude drangsaliert wurde.
Peter Haas erinnert an „Johann Schmitz, eine rheinische Frohnatur aus Spich“, in dessen Heimatort als „Schmitze Schäng“ bei den Älteren unvergessen.
Dr. Theodor Hundt zeigt unter der Überschrift „Familie Hamacher schreibt sich in die Geschichte der Gemeinde und Stadt Troisdorf ein“ insbesondere die herausragende Bedeutung des Musikers und Chorleiters Adolf Hamacher auf.
„In Memoriam Rupert Neudeck“ würdigt Peter Haas den radikalen Humanisten, der von Spich aus zusammen mit seiner Frau Christel die Rettung vieler Menschen vor Krieg, Tod und Elend bewirkte.
Der Biologe Hans Joachim Küchler lässt im nächsten Aufsatz seine jugendlichen Streifzüge durch Troisdorfer Wald und Flur Revue passieren.
„Leider sehr lange übersehen“ hatte bisher nicht nur Hermann Müller einen bedeutenden Menschen auf einem bekannten Foto aus dem Jahre 1938. Das Foto entstand vor dem Sieglarer Pfarrhaus anlässlich der Primiz des Neupriesters Johannes Overath. Unter den Geistlichen, die dem Primizianten ihr Geleit gaben, erkannte der Autor jetzt erst den späteren Kölner Erzbischof Dr. Josef Frings, der damals noch Regens des Bensberger Priesterseminars war.
„Volksmission und Missionskreuz in Altenrath“ ist der wertvolle Beitrag zur Altenrather Orts- und Kirchengeschichte von Hans Günther Rottland überschrieben. Der Autor macht uns als engagierter Denkmalschützer und Chronist des Heidedorfes mit der Geschichte und Bedeutung der katholischen Volksmissionen im Allgemeinen und auf Altenrath bezogen im Besonderen vertraut.
Der nächste Aufsatz beschäftigt sich mit „St. Maria Königin in Troisdorf-West“. Jens Kröger macht kenntnis- und detailreich mit Geschichte und Bedeutung dieser jüngsten Troisdorfer Pfarrgemeinde und den architektonischen Besonderheiten deren Gotteshauses und Gemeindezentrums bekannt.
Profaner Architektur wendet sich Prof. Dr. Michael Werling im nächsten Artikel zu. Titel: „Das historische Bauelement ‚Fenster’ - Ein Beispiel für den Anspruch denkmalpflegerischen Bemühens in der Stadt Troisdorf“.
Vom selben Autor folgen die „Beiträge zur Elisabethstraße in Troisdorf-Oberlar“, die früher im Volksmund auch „Kappeskolonie“ genannt wurde.
Mit Architektur neuerer Zeit geht es weiter im Beitrag von Harald Schliekert mit dem rätselhaften Titel „Plattenbau für Udo Lattek?“ Die komplette Lösung des Rätsels wird erst am Schluss des Beitrags geliefert, aber der Untertitel verrät, worum es sich eigentlich handelt: „Loblied auf ein ‚altes Haus‘ – Vor 50 Jahren wurde der Neubau des städtischen Gymnasiums am Altenforst übergeben“.
Weg vom Beton! Raus in die Natur geht es im Folgenden mit Yvonne Andres-Péruche, die uns mitnimmt auf ihrem „Morgendlichen Hundespaziergang in Eschmar“.
Mit Peter Haas bleiben wir in der Natur und folgen ihm hinauf auf „Die Heideterrasse zwischen Sonnentau, Panzer und Jet“, also in die „Wahner Heide“.
Es folgen die „Verzällche“ in Troisdorfer Mundart, die seit 1971 in keinem Troisdorfer Jahresheft fehlen. Seit nunmehr fünf Jahren werden sie in liebevoller und gekonnter Weise von der Grafikerin Francesca Mailandt illustriert.
In „Dat feinjemahte Perd“ behandelt Adele Müller in anekdotischer Kürze das alte Thema der Überheblichkeit, die blind machen und zum Fall führen kann.
„Kirmes em Dörp“ erzählt davon, wie und wo im alten Troisdorf Kirmes gefeiert wurde, ein Fest, dass leider vor Jahren aus der Innenstadt verdrängt wurde.
Humorvoll nachdenklich geht es weiter mit Yvonne Andres-Péruche: „Ich han ’n Mötz, ich bin d’r Präsident“ – Prost Wasser! Zwangsbeglückung? Gedanken zu einem Kulturwandel“, so ist die Glosse überschrieben, in der die Autorin anprangert, „wie Genuss-entwöhnt unsere Fernsehrunden und Talkshows“ heutzutage im Gegensatz zu früher ablaufen.
Lea Lülsdorf lässt die Leser teilhaben an „90 Jahre(n) Erfolgsgeschichte für den Kanu-Klub ‚Pirat’“. In ihrem Beitrag schildert sie detailliert und mit Herzblut die spannende Geschichte des wichtigen Bergheimer Sportvereins von 1926 bis heute.
Vom Wassersport zur Leichtathletik: Wolfgang Becker und Wolfgang Rehmer schreiben über „50 Jahre Entwicklung der Troisdorfer Leichtathletik-Gemeinschaft“. „Höher, weiter, schneller“ könnte der Untertitel lauten und würde damit den Inhalt des Berichtes schlagwortartig vorwegnehmen.
Nach soviel körperlicher Betätigung widmet sich der folgende Beitrag von Ulrich Herzog geistigen Helden unserer Stadt. Unter der Überschrift „Eine zufällige Begegnung mit großen Folgen - Der Erfinderclub Troisdorf e.V.“ berichtet der Autor von der Erfolgsgeschichte dieses außerordentlichen und wertvollen Vereins, in dem Jugendliche seit 15 Jahren zeigen können, was an Erfindungsreichtum und handwerklichem Können in ihnen steckt.
Last but not least veröffentlicht Matthias Dederichs im dritten Teil seiner Reihe „Neues von der Troisdofer Geschichte“ erstmals Aufzeichnungen von Dr. med. Werner Kuttenkeuler, verstorben im Jahre 2007, der als Augenzeuge davon berichtet „Wie Klöckner-Mannstaedt im April 1945 von amerikanischen Soldaten erobert wurde“.
Auf der Rückseite des Heftes sind wieder Fotos von Thomas Ley zu sehen. Wie in jedem Jahr zeigt er völlig subjektive Impressionen eines Troisdorfer Stadtteils; in diesem Jahr hatte er sich das schöne Müllekoven vorgenommen.
Die Troisdorfer Jahreshefte 2016 werden verkauft: in der Touristen-Information auf Burg Wissem, Buchhandlung Kirschner, Hippolytusstr. 19, Mayersche Buchhandlung, Kölner Str. 13, Tabakwarenfachgeschäft Andre Kreuzer, Kerpstr. 36 in Sieglar, Buchhandlung Breuer, Im Kirchtal 25 in Sieglar, Kajan – Schönes für Haus & Garten, Kochenholzstr. 22 in Spich, Tabak und Zeitschriften Schäfer, Roncallistr. 55 in FWH und Bestell-Shop Assenmacher, Sieglarer Str. 83 in Oberlar.