Besuch im Seniorenzentrum St. Franziskus in der Paul-Müller-Straße
„Wir haben hier eine Einrichtung rund um das Leben“, sagt Jens Püttmann. Verwaltungsleiter des Seniorenzentrums St. Franziskus der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe, GFO, in der Paul-Müller-Straße. Hintergrund dieser Aussage: Zur Anfang 2014 eröffneten Einrichtung in der Troisdorfer Innenstadt gehört auch der Kindergarten „Sonnenblume“ am Stationsweg. Er betreut 57 Kinder bis zum Einschulungsalter. Im Seniorenzentrum leben 80 Bewohner aller Pflegestufen. Im Staffelgeschoss wohnen elf Mieter in altengerechten Zweizimmerwohnungen.
Der prominenteste und zugleich auch älteste Bewohner ist 93 Jahre alt und wird am 29. April 94: Dr. Lothar Watrinet war langjährig ärztlicher Direktor des St. Josef-Hospitals in Troisdorf und Chefarzt der Inneren Abteilung. „Seit dem 22. Februar 2014 bin ich Mieter hier. Von meinem 20 Quadratmeter großen Balkon kann ich den Drachenfels sehen. Besonders angenehm ist das, wenn ich im Sommer unter der großen Markise sitze, die sich automatisch aus- und einfährt“, erklärt er im Gespräch mit ZiTi. Angenehm ist ihm auch, dass gleich nebenan eine frühere Assistenzärztin wohnt, die mit ihm zusammengearbeitet hat. Insgesamt herrsche im Haus eine „sehr herzliche Atmosphäre“, so Dr. Watrinet.
Er hat es nicht bereut, sein Haus im Troisdorfer Zentrum gegen eine 58 Qudratmeter große Zweizimmerwohnung mit barrierefreiem Bad und einer offenen Küche getauscht zu haben. Den Anstoß dazu hatte ein Gespräch mit dem damaligen Verwaltungschef des St. Josef Hospitals, Karl Geßmann, gegeben. Dr. Watrinet: „Als der mir von den GFO-Plänen für altengerechte Wohnungen im Troisdorfer Zentrum berichtete, habe ich scherzhaft gesagt: Dann reservieren Sie mir mal direkt eine davon. Zu meiner Verblüffung kam er dann mit dem Angebot auf mich zu.“
In der Zweiraumwohnung befinden sich viele Erinnerungen an ein erfülltes Leben. Aus dem Bücherregal zieht Dr. Watrinet seine Promotion aus dem Jahr 1948. Thema: „Die Hyperostosis frontalis interna im Rahmen des Morgagni´schen Syndroms und ihre Pathogenese.“ Ein Ölbild mit Fischern an der Wand erinnert an eine Ferienbleibe der Familie Watrinet. Eine antike Truhe aus Drolshagen aus dem Jahr 1658 verweist auf den Kulturbürger, der hier wohnt. Einige Trophäen sind Erinnerungen an seine Zeit als Jäger.
Verwaltungsleiter Jens Püttmann: „Unsere Mieter und Bewohner schätzen es, dass unsere Einrichtung so zentrumsnah liegt. Auch Senioren schaffen den Weg in die Fußgängerzone in 10 bis 15 Minuten. Angebote in der Stadthalle werden rege wahrgenommen. Beliebt sind zum Beispiel die Comedy-Abende.“ Püttmann berichtet, dass auch der barrierearme Umbau der Innenstadt aus Seniorensicht positiv sei: „Auf dem neuen Belag lässt es sich leichter laufen. Viele frühere Barrieren bei den Zugängen zu den Geschäften sind weggefallen. Die neuen Bänke werden positiv wahrgenommen. Die Gesamtsituation ist übersichtlicher.“
Altengerechte Wohnungen im Seniorenzentrum St. Franziskus haben Wohnflächen von knapp unter 50 bis zu circa 60 Quadratmetern. Die Warmmiete beläuft sich auf 17 Euro warm pro Quadratmeter. Die Flatrate für Telefon und Internet liegt bei 30 Euro monatlich. „Nicht wenige unserer Bewohner sind mit Tablets im Internet unterwegs“, erklärt Püttmann. Veranstaltungen des Sozialen Dienstes und die Nutzung der gemeinschaftlichen Einrichtungen sind kostenlos. Für diese Wohnungen existiert eine Warteliste. Das soll, so Püttmann, „jedoch niemanden entmutigen, ebenfalls eine Bewerbung bei uns einzureichen, weil sich die Disposition der Wartenden auch immer wieder einmal ändert.“
ZiTi kürzt den Projektnamen „Zukunfts-Initiative Troisdorf-Innenstadt“ ab. Flankiert werden die Maßnahmen zu Umbau und Neugestaltung der Fußgängerzone durch die ZiTi-Kampagne. Sie wirbt für ein neues Bewusstsein für das Troisdorfer Zentrum und seine Stärken. Sie informiert die Öffentlichkeit zudem über den Verlauf der Baumaßnahmen. Mehr dazu im Internet unter www.troisdorf.city/ZiTi.