Unter dem Motto „HBG- was UNS bewegt, was WIR bewegen“ fand in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien am Heinrich-Böll-Gymnasium Troisdorf eine Projektwoche statt.
Auch das Stadtarchiv Troisdorf beteiligte sich mit einem umfangreichen Projekt mit dem Titel „Meine Familie, meine Straße, meine Stadt- moderne Forschung im Stadtarchiv Troisdorf“. Eine 10-köpfige Schülergruppe aus den Klassen 6-11 nahm am Projekt teil. Im Stadtarchiv der Stadt Troisdorf erstellten die Schüler eine Woche lang Familienstammbäume und beschäftigten sich mit der Historie der Stadt.
Die Leiterin des Stadtarchivs, Antje Winter, der Historiker Dr. Ansgar S. Klein sowie Dr. Petra Schlüter, Geschichtslehrerin am Böll-Gymnasium betreuten das Projekt.
Die Jugendlichen lernten das Anlegen von Stammbäumen und Ahnentafeln kennen, werteten alte Zeitungen aus, erlernten die alte deutsche Schrift und recherchierten eifrig. Zu den Themen, die in Arbeitsgruppen diskutiert wurden, gehörten auch die Stadtgeschichte und die Geschichte der eigenen Straße. Erste Schritte in das Thema Ahnenforschung sowie die Verwendung weiterer Hilfsmittel und Quellen war ebenso Thema wie die Grundlagenarbeit des Stadtarchivs Troisdorf.
Ein Interview mit Ingrid Ehlen, einer eifrigen Familienforscherin rundete das Thema ab. Die Schüler konnten bestaunen, wie weit man mit viel Mühe und Geduld bei seinen Recherchen kommt. Interessant waren vor allem die vielen Originaldokumente, die sie zeigte. Bei einer Führung durch das Magazin des Archivs konnten die Schüler die vielfältigen Quellen und interessanten Schriftstücke kennenlernen.
Aber nicht nur die Erforschung und die Spurensuche nach den Familien wurden vorangetrieben. Hintergründe zu Straßennamen, zur Geschichte des jeweiligen Stadtteils oder auch andere interessante historische Hintergründe wurden hinterfragt und mit Hilfe der im Archiv vorhandenen Quellen erforscht.
Als besonderer Höhepunkt stellte sich die Erstellung von eigenen mit Hilfe der APP BIPARCOURS erstellten Rundgänge und Quizanwendungen dar. Mit der Bildungs-APP konnten zwölf verschiedene Rundgänge erstellt, erprobt und öffentlich getestet werden.
Am letzten Projekttag, am Donnerstag, den 7. Juli 2016 war dann der Präsentationstag in der Schule. Auf großen Tischen ausgebreitet wurden alle gestalteten plakatgroßen Stammbäume und Tafeln. Die mit viel Mühe gezeichneten Familienübersichten wurden den Mitschülerinnen und Mitschülern vorgestellt. Auch das Spielen der BIPARCOURS Anwendung fand großen Anklang.
Die Jugendlichen waren sehr engagiert, neugierig, begeistert bei der Sache und stöberten gern. Sogar das aufwändige Lesen der alten deutschen Schrift hat Gefallen gefunden, nach den Rückmeldungen hätte dies sogar noch länger dauern können. Auch die sehr einfach zu gestaltende und mit Inhalten zu füllende APP kam bei den Schülern gut an. „Mir hat alles sehr gut gefallen, vor allen Dingen die Erstellung der Parcours hat mir sehr viel Spaß gemacht“ schrieb Luiz als Feedback auf.
Schon Anfang 2014 hatten Vertreter des Heinrich-Böll-Gymnasiums, der Europaschule und der Gesamtschule Sieglar im Beisein von Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski erstmals Bildungspartnerschaften mit dem hiesigen Stadtarchiv abgeschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist die verstärkte Einbindung des Lernortes Archiv in den Alltag sowohl der Schülerinnen und Schüler als auch der Pädagoginnen und Pädagogen.
Das Stadtarchiv sichert und verwahrt neben der Überlieferung und dem Quellenmaterial der Stadt Troisdorf verschiedene Nachlässe, eine große zeitgeschichtliche Sammlung, Fotografien, Plakate und eine umfangreiche Pressesammlung. Auch werden Unterlagen von Vereinen und anderen Gruppen gesammelt und archiviert.
Eine umfangreiche Archivbibliothek ist im Leseraum verfügbar. Das Archiv der Stadt Troisdorf befindet sich im Untergeschoss des Rathauses Kölner Str. 176. Auskunft gibt Antje Winter unter Tel. 02241/900-135, Fax 900-8135, E-Mail: wintera@troisdorf.de.
Für jedermann nachspielbar sind die Rundgänge nach dem Herunterladen der kostenlosen APP unter https://biparcours.de/