Ausstellung mit Bauzaun im Kunsthaus Troisdorf:

Kunst, die über Grenzen wächst

„Über Grenzen WACHSEN“ lautet der Titel einer neuen Ausstellung im Kunsthaus Troisdorf. Die Künstlerinnen und Künstler Homa Emami, Klaus Fritze, Thom Kubli und Nazgol Majlessi haben in den dreigliedrigen Räumen 70 m Bauzaun aufgestellt und sich damit zunächst individuelle Territorien abgesteckt, in denen sie mit ihren Arbeiten Grenzen überwinden wollen. Vize-Bürgermeisterin Angela Pollheim wird die ungewöhnliche Ausstellung

am Sonntag, 24. Januar 2016, um 11 Uhr im Kunsthaus Mülheimer Str. 23, Troisdorf-Mitte,

eröffnen. Der Kunsthistoriker Michael Stockhausen spricht zur Einführung. Die Finissage findet am 21. Februar 2016 um 11.30 Uhr statt. Die Ausstellung ist samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.

Utopische Heimat

Homa Emami baut in ihrer vielschichtigen Arbeit an einer utopischen Heimat, an einem Zuhause, das in nomadischer Arbeitsweise entstanden ist und ebenso seine Form finden wird. In ihrer Installation verwendet sie Baumaterialien, Blaupausen von Grundrissen, eingegipste Fotos von Häusern, Glasscherben, gefundene Steine, probenartig entnommene Erde und zerbrochene Gipswände.

Darauf befinden sich zarte Zeichnungen und Motive aus ihrem Geburtsland Iran. Zitate verschiedener Werke und Fragmente aus ihrer langjährigen künstlerischen Arbeit werden kommentarlos miteinander konfrontiert.

Klaus Fritze bewegt sich als Grenzgänger an den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft in seiner künstlerischen Praxis. In Objekten und temporären Rauminstallationen züchtet er aus dem Sammelsurium manisch gesammelter Artefakte und Naturalia und in wissenschaftlerisch geprägter Weise geordnete Archive und wachsende Wunderkammern.

Vertikale und horizontale Werke

Mit Homa Emami seit anderthalb Jahrzehnten als Atelierkollektiv verbunden, nutzt Fritze im Kunsthaus den Zaun als Ausstellungsgerüst und versucht die horizontale Begrenzung durch vertikale Materialstapelungen aus seinem Archivalien zu überwachsen. Mit Thom Kubli zusammen hat der promovierte Biologe an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert und gemeinsame Experimente durchgeführt.

Kubli ist Komponist, Künstler und Hörspielautor. Seine künstlerische Arbeit in Troisdorf nimmt Bezug auf die authentische Fluchtgeschichte der sri-lankischen Handball-Nationalmannschaft. In einer sparsamen Komposition aus möglicherweise authentischen Requisiten, einem alten Kofferradio und einem 4-Kanal Raumklang, erzählt er mittels eines kryptischen Radiosenders die Geschichte einer erfolgreichen Kontinental- wie Grenzüberwindung.

Kunst hebt ab

Die Künstlerin Nazgol Majlessi, die mit Klaus Fritze und Thom Kubli ebenfalls an der Kunsthochschule für Medien Köln studiert hat, hebt mit ihrer Installation scheinbar ab und erweckt den Eindruck den Luftraum der Galerie nutzen zu wollen. Mit physikalischen wie skulpturalen Mitteln überwindet die auch als Filmregisseurin arbeitende Künstlerin Grenzen und hinterfragt metaphorisch die Konsequenzen der Schwerkraft.

Die Ausstellung soll Menschen dazu einladen, Begrenzungen und ihre Überwindung zu erfahren. Welche Rolle das Wachsen dabei spielt, sollen sie selbst erleben und Umwege durch Zäune wohlwollend in Kauf nehmen. Auskunft erhält man im Kunsthaus unter Tel. 02241/1261581, Infos unter www.kunsthaus-troisdorf.de.

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