Gespräch mit Marcel Stephan von der Josefs-Gesellschaft
Dort, wo einst das Canisiushaus an der Hippolytusstraße stand, wird intensiv gebaut. Hier entsteht mitten in der Stadt eine integrative Wohnanlage für 38 Menschen mit und ohne Behinderung. Architekt ist Wilhelm Schulte, die Bauleitung hat das Architekturbüro Jo Kneutgen übernommen. Bauherrin ist die Josefs-Gesellschaft, katholischer Träger von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sowie Krankenhäusern und Altenheimen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 3,5 Millionen Euro.
Marcel Stephan, Justitiar der Josefs-Gesellschaft und zuständiger Projektmanager: „Der Standort in der Troisdorfer City war uns wichtig, weil wir hier echte Integration anbieten können. Nur wenige Minuten sind es bis zum Pfarrer-Kenntemich-Platz mit seinen medizinischen Angeboten und zur Kölner Straße. Kurze Wege in der City sind für unsere Bewohner, von denen ja viele durch ihre Behinderung in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sehr wichtig.“
Das Richtfest für das integrative Wohnprojekt soll Ende Mai stattfinden. Die Fertigstellung ist für Ende 2016 geplant. Die ersten Bewohner werden bei plangemäßem Verlauf des Bauvorhabens Anfang 2017 einziehen. Alle Wohnungen sind aufgrund der hohen Nachfrage schon jetzt reserviert.
„Die künftigen Bewohner freuen sich schon sehr auf ihre eigene Wohnung“, weiß Marcel Stephan. „Zurzeit leben viele noch bei ihren Eltern, weil sie bis dato keine geeigneten barrierefreien Wohnmöglichkeit gefunden haben.“ 17 Wohnungen sind rollstuhlgerecht ausgebaut. Im Haus wird ein Servicestützpunkt des Anna-Roles-Hauses in Köln-Porz eingerichtet. „Hier können Bewohner Betreuungsleistungen in Anspruch nehmen“, so Stephan.
„Die Stadt Troisdorf hat unser integratives Vorhaben in ihrer Innenstadt stets aktiv unterstützt, und dafür sind wir dankbar“, betont Marcel Stephan. Insbesondere habe der Co-Dezenent Herr Claus Chrispeels mit seinen Mitarbeitern die Planungen der Josefs-Gesellschaft begleitet und aktiv unterstützt. Auch der Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski habe das Projekt schon frühzeitig unterstützt und der Josefs-Gesellschaft ermöglicht, das Projekt im Rahmen einer Pressekonferenz der Stadt bekanntzumachen. Aber auch die Innenstadterneuerung im Rahmen des ZiTi-Projektes zeigt seiner Auffassung nach, dass man es mit der Integration behinderter Menschen ernst meine. „Mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass Barrierefreiheit im Rahmen der Innenstadterneuerung eine wichtige Rolle spielt“. Die Zusammenarbeit mit der Stadt beschreibt Stephan als reibungslos. „Wir haben uns mit unseren Anliegen hier stets kompetent und aktiv unterstützt gefühlt.“
Die Josefs-Gesellschaft ist Partner des Vereins Villa Well, wobei das Well für „Wohnen ein Leben lang“ steht. Der Verein zählt die Eltern von rund 40 behinderten jungen Erwachsenen zu seinen Mitgliedern; 24 sollen in dem Appartementhaus wohnen können. Ein weiterer Verein, mit dem die Josefs-Gesellschaft in diesem Projekt partnerschaftlich zusammenarbeitet, ist der Spina Bifida Hydrocephalus-NRW e.V. (SBHC-NRW e.V.).
ZiTi kürzt den Projektnamen „Zukunfts-Initiative Troisdorf-Innenstadt“ ab. Flankiert werden die Maßnahmen zu Umbau und Neugestaltung der Fußgängerzone durch die ZiTi-Kampagne. Sie wirbt für ein neues Bewusstsein für das Troisdorfer Zentrum und seine Stärken. Sie informiert die Öffentlichkeit zudem über den Verlauf der Baumaßnahmen. Mehr dazu im Internet unter www.troisdorf.city/ZiTi.