Am Sonntagnachmittag, 11.10.2015 gegen 16 Uhr, wurde der Polizei gemeldet, dass es auf der Burgallee in Troisdorf zu einem Unfall im Zusammenhang mit einer Kutsche gekommen war, bei dem mehrere Personen verletzt wurden. Im Rahmen des Troisdorfer Erntedankfestes an der Burg Wissem wurde ein Planwagen, welcher von zwei Kaltblütern gezogen wurde, als Shuttle zwischen der Troisdorfer Innenstadt, in der gleichzeitig der Herbstmarkt stattfand, und der Burg Wissem eingesetzt. An der Haltestelle des Gespanns auf der Römerstraße sind die beiden Pferde aus bisher ungeklärten Gründen plötzlich in die Burgallee in Richtung Burghof gelaufen.
Der 48-Jahre alte Kutscher hatte neben seiner Kutsche gestanden und die Zügel der Tiere in der Hand gehalten. Zudem war die Feststellbremse der Kutsche angezogen. Die Pferde konnte er nach eigenen Angaben nicht mehr halten und sie liefen mit der Kutsche die Burgallee entlang, bis sie schließlich nach etwa 100 Metern vor dem Tor zum Burginnenhof anhielten.
22 Besucher verletzt
Rechts und links der Burgallee waren anlässlich des Festes eine Vielzahl von Verkaufsständen aufgebaut. Dazwischen konnten die Besucher auf die Wiesen ausweichen. Insgesamt 22 Besucherinnen und Besucher wurden durch die freilaufenden Tiere bzw. durch die Kutsche gestreift oder angestoßen und verletzt. Drei der Betroffenen mussten stationär behandelt werden.
Während der Versorgung der Unfallopfer und der anschließenden Unfallaufnahme der Polizei waren die Burgallee sowie die Römerstraße gesperrt. Warum die Tiere, die häufig auf Veranstaltungen eingesetzt werden, durchgegangen sind, ist derzeit unklar. Das Gespann war am Samstag und Sonntag insgesamt mehr als 50 mal zwischen Fußgängerzone und Burgallee gependelt.
Polizei sucht Zeugen
Nicht alle Verletzten hatten sich vor Ort bei Rettungsdienst oder Polizei gemeldet. Die Polizei hat den Vorfall als Verkehrsunfall aufgenommen und ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. In Absprache mit der Bonner Staatsanwaltschaft wird ein Gutachter beauftragt, der sowohl den technischen Zustand der Kutsche als auch die Zugpferde beurteilen soll. Die Ermittler des Verkehrskommissariats suchen nun noch weitere Zeugen des Unfalls. Insbesondere Zeugen, die die Kutsche an der Römerstraße/Burgallee unmittelbar vor dem Unfallgeschehen gegen 15:55 Uhr beobachtet haben, werden gebeten, sich unter Tel. 02241/541-3221 zu melden.
Gute Zusammenarbeit der Rettungsdienste
Es ist der erste Unfall dieser Art in unserer Stadt. Seit Jahren werden Pferdekutschen genutzt, um bei Herbstmärkten und Weihnachtsmärkten einen romantischen und bequemen Transfer zwischen Fußgängerzone und Burg Wissem anzubieten. Die Ermittlungen der Polizei zur Ursache des Verkehrsunfalls wurden aufgenommen. Das Pferdegespann ist bei Unfällen versichert. Angehörige der Unfallopfer meldeten sich bereits, um die Formalitäten wegen der Versicherung zu klären.
Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski ist kurz nach dem Unfall zur Burg Wissem gekommen, um sich über die Lage zu informieren. Er dankte den Rettungskräften, der Polizei und dem städtischen Ordnungsdienst für den schnellen und professionellen Einsatz am Unfallort. "Die Zusammenarbeit aller Beteiligten hat sehr gut geklappt und die Verletzten konnten schnell versorgt werden", erklärte Jablonski. Grundlage für die rasche Reaktion der Rettungskräfte war nicht zuletzt das 100seitige Sicherheitskonzept für den Herbstmarkt und das Erntedankfest.
Außerdem dankte Bürgermeister Jablonski allen Besucherinnen und Besuchern herzlich, die unmittelbar nach dem Unfall spontan geholfen haben und die Situation damit entschärften. Sofort halfen eine Notärztin, ein Arzt, ein Rettungssanitäter, eine Krankenschwester und ein Notfallseelsorger, die vor Ort waren.